LHStv.in Prettner: Vorbildfrauen geben nicht nur Mut, sondern auch Erfahrungswerte weiter
Auf Einladung des Frauenreferates des Landes Kärnten und der Landesfrauenreferentin LHStv.in Beate Prettner fand zum bereits zehnten Mal der FrauenKarriereTalk statt. Über 100 Frauen nützten diesmal die Gelegenheit, im Hotel Sandwirth in Klagenfurt dabei zu sein, als Polizeidirektorin Michaela Kohlweiß aus dem Nähkästchen plauderte und Einblicke in ihre Karriere gewährte. "Vorbildfrauen machen nicht nur Mut, sich auch nach vorne zu trauen, sondern können auch durch die persönlichen Erfahrungswerte andere Kärntnerinnen dabei unterstützen, die Karriereleiter zu erklimmen. Vernetzung und das Profitieren vom gegenseitigen Wissensstand kann oft den entscheidenden Vorteil bringen", dankte Prettner der Landespolizeidirektorin für ihr Engagement im Rahmen des FrauenKarriereTalks.
Ziel des FrauenKarriereTalks ist es, erfolgreiche Vorbildfrauen vorzustellen und unterschiedliche Lebensmodelle und Karrierewege sichtbar zu machen. Persönliche Erfahrungsberichte machen Frauenkarrieren "erlebbar". Kohlweiß erläuterte im Interview mit Marion Hasse, dass ihre Karriere nicht planbar oder vorhersehbar gewesen ist. Diese ist auch ein Stück weit durch Umstrukturierungen in der Polizei selbst passiert und dadurch wurden neue (Karriere-)Möglichkeiten geschaffen. Positiv ist anzumerken, dass sie von ihren Kolleginnen und Kollegen von Anfang an unterstützt wurde. Eine Art klassische Mentorin stand ihr auf ihrem Weg nicht zur Seite, jedoch hat sie sich bereits zu Beginn ihrer Laufbahn ein starkes und unterstützendes Netzwerk aufgebaut, das bis heute funktioniert und aus dem gute Freundschaften entstanden sind.
Eine Frauenquote hält Dr.in Kohlweiß für notwendig, denn obwohl bereits sehr viel Pionierinnenarbeit geleistet wurde, stellen Frauen in Führungspositionen immer noch eine Ausnahme dar. Kärnten sieht sie stolz als Vorbild für Österreich (was die Polizei betrifft), da es hier mehr Frauen in der Geschäftsführung gibt als in den anderen Bundesländern. Einen Unterschied im Führungsstil von Frauen und Männern kann Kohlweiß nicht erkennen, was teilweise sicherlich an der einheitlichen Ausbildung des Führungsverhaltens im polizeilichen Dienst begründet liegt.
Kohlweiß absolvierte ihr Diplom- und Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität in Graz. Ihren Schwerpunkt legte sie dabei auf Verfassungsrecht und Menschenrechte. Seit 1. Februar 2003 war Kohlweiß als Polizeijuristin bei der Bundespolizeidirektion Klagenfurt tätig, mit 1. Jänner 2006 wechselte sie zur Sicherheitsdirektion Kärnten. Dort wurde sie Leiterin der Kriminalpolizeilichen Abteilung. Seit 2012 ist Kohlweiß als erste Landespolizeidirektorin Kärntens bestellt und damit die erste Frau, die eine Sicherheitsbehörde auf Landesebene leitet.
Der nächste FrauenKarriereTalk findet im Herbst 2013 statt.
Fotos: Büro LHStv.in Prettner/Lobitzer