Blatnik: Kinderstipendium wichtig und zielführend für ganze Familie. ÖVP-Kärnten-Vorschlag, Geld für Eltern, die Kinder zuhause betreuen, aufzuwenden, ist aus frauenpolitischer Sicht mehr als rückschrittlich und kurz-sichtig.
„Es ist wichtig und richtig, dass sich Landesparteivorsitzender Landeshauptmann Peter Kaiser in gestrigen ORF-Kärnten-Sommergespräch klar für den Ausbau des Kinderstipendiums ausgesprochen hat und gleichzeitig den ÖVP-Kärnten Phantasien nach Geld für Eltern, die ihre Kinder zuhause betreuen, eine klare Absage erteilt hat“, so die Vorsitzende der Kärntner SPÖ Frauen, Ana Blatnik. „Kaiser hat diesen Vorschlag auch gleich richtig benannt, nämlich als Herdfessel für Frauen“, führt Blatnik aus, die einmal mehr verwundert ist über das rückwärtsgerichtete, kurzsichtige Gesellschaftsbild der Türkisen. „Auf der einen Seite Fachkräftemängel beklagen, andererseits die Frauen an Heim und Herd fesseln wollen – darüber sollten wir 2021 schon hinaus sein“, hält Blatnik fest und konkretisiert: „Es gilt festzuhalten: Ein Kindergarten ist ein Ort frühkindlicher Bildung, an dem Kinder unterstützt von bestens ausgebildeten Kindergärtner*innen im wahrsten Sinne des Wortes wachsen und gedeihen können, wo sie mit Gleichaltrigen auch für eine solidarische Gemeinschaft wichtige Werte wie Hilfsbereitschaft, Toleranz, Respekt, Empathie gemeinsam erlernen können. Jedes Kind sollte diese Chance haben, unabhängig davon wie dick die Brieftasche der Eltern ist. Mit dem Kärntner Kinderstipendium sorgt LH Peter Kaiser genau dafür! Es soll eben keine wie von der ÖVP letzten Endes angefachte „Herdfessel“ sein, zumal ja auch Eltern, die ihre Kinder daheim selbst unterrichten auch kein anteiliges Pädagog*innen-Gehalt beziehen“.
Bemerkenswert sei die ÖVP-interne Absage an die „Herdfessel“-Idee der ÖVP-Kärnten samt gleichzeitiger Unterstützung für das von Kaiser und der SPÖ Kärnten initiierte Kinderstipendium im Standard-Interview mit der WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz. Blatnik: „Das Interview macht deutlich, wie sehr sich die ÖVP mit ihrer Idee denn auch selbst widerspricht: Einerseits sagen ÖVP, Wirtschaftskammer, IV und weitere Vorfeldorgansiationen zurecht, die Unternehmen brauchen mehr Arbeitskräfte und wir müssen mehr Menschen in Beschäftigung bringen. Andererseits will die ÖVP-Kärnten aber potentielle Arbeitskräfte (knapp 50 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit, viele weil sie noch immer aufgrund des antiquierten Frauenbildes - offenbar auch in der ÖVP, jahrelang die Kinderbetreuung übernehmen müssen) mittels ihrer Idee einer „Herdfessel“ vom Arbeitsmarkt fernhalten. Liebe ÖVP, da beißt sich die Katze doch in den eigenen argumentativen Schwanz?!“
Ganz abgesehen davon, dass Frauen durch eine „Herdfessel“ weniger Karrieremöglichkeiten hätten, weniger verdienen, geringere Pensionen bekommen und letztlich öfter von Altersarmut bedroht seien. „Darum erteilt die SPÖ Kärnten diesen Phantasien eine ganz klare Absage“, schließt Blatnik.