Presseaussendung von: Grüne Kärnten
Raumplanungsprozess unter Einbeziehung der BürgerInnen intensivieren
Klagenfurt. (07.09.2017) - „Wie die rund um den See aus dem Boden schießenden Apartmentblöcke beweisen, müssen dringend Maßnahmen gesetzt werden, um den Wörthersee vor der totalen Verbauung und brutalen Verschandelung zu schützen. Die Gemeinden waren bisher nur bedingt in der Lage, sich dem Druck der Investoren zu widersetzen, die teilweise sogar versucht haben, mit Klagsdrohungen die Gemeinderäte einzuschüchtern, um entsprechende Abstimmungsergebnisse im Gemeinderat zu erzwingen“, stellt der Grüne Landtagsabgeordnete Michael Johann fest.
Deswegen wollen die Grünen jetzt auf Landesebene Instrumente schaffen, um den Wildwuchs von Projekten in geordnete Bahnen zu lenken. „Die nachhaltige Erhaltung unseres Landschaftsbilds muss Vorrang bekommen vor kurzfristigen Spekulationsgewinnen. Wir wollen den Raumplanungsprozess unter Einbeziehung der BürgerInnen und Bürger intensivieren und die Anliegen der Umwelt, des Tourismus sowie der Wohnbevölkerung unter einen Hut bringen“, erklärt Grün-Landesrat Rolf Holub.
Statt immer größere touristische Kapazitäten für die Spitzenzeiten zu schaffen, die den Wörtherseeraum ökologisch und die Infrastrukturbudgets der Gemeinden finanziell belasten, soll der Ganzjahrestourismus ausgebaut werden. Wenn die nur wenige Wochen im Jahr genutzten Zweitwohnsitze in einzelnen Wörtherseegemeinden 15-30 % ausmachen, ist das nicht nachhaltig. Die Entwicklung muss in die Richtung gehen, leerstehende Objekte besser zu nutzen, die bestehenden Ortskerne sensibel zu verdichten und die bestehenden Grünräume zu erhalten und zu pflegen.
Um die Grünräume zu erhalten lässt Holub eine Freihalteverordnung vorbereiten, die naturschutzrelevante Gebiete und Gefahrenzonen von Verbauung freihalten soll.
Foto: Grüne/Krammer