Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
... auch den Bürgermeister als oberste Bauinstanz! Seit Jahren kämpft Grün-Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann für den Erhalt historischer Gebäude, fordert Ensemblesschutz für das Lendhafenviertel und den Benediktinerplatz. Offensiver Denkmalschutz erfordert die nötigen Geldmittel. Wann agiert endlich die Ortsbildpflegekommission?
Klagenfurt (28. September 2012) Am 30. September wird der alljährliche „Tag des Denkmals“ begangen. Dies ist die einzige landesweite Aktion für die Erhaltung des materiellen Kulturerbes in Österreich. Die Anziehungskraft unseres Landes wird neben der Landschaft durch die Baudenkmäler geprägt. Als wirtschaftliche, touristisch genutzte Ressource und als Teil unserer Identität sind sie unschätzbar wertvoll wie fragil - einmal zerstört oder durch Um- und Zubauten verschandelt – sind sie für immer verloren.
„Ich habe den Eindruck, als fehlt den Zuständigen in Klagenfurt das Gespür und das Verantwortungsgefühl eine vitale Altstadt für die nachfolgenden Generationen zu pflegen und zu bewahren. Schon beim Vergleich der geringen Summe von 11.000 Euro, die 2011 für die „Altstadterhaltung und Ortsbildpflege“ aufgewendet wurde, mit den Vergleichzahlen von 2009 (39.700 €) und 2010 (24.327€), sieht man eindeutig das mangelnde Interesse. Auch die Ortsbildpflegekommission wird offensichtlich zu wenig beigezogen oder nimmt brachiale Eingriffe und Abrisse mit stoischer Ruhe hin. Beispiele dafür sind die Waisenhauskaserne, das Gelautz-Haus, das Palliardihaus in der Karfreitstraße, das Jugenstilhaus in der Hoffmanngasse, der Gasthof Müller, die Felsennestvilla und das Landhaus Egerland am Kreuzbergl u.v.m. In Anbetracht dessen, dass auch die Stadtplanung in diesem Gremium vertreten ist, macht dies Kommission nicht gerade handlungsaktiver.
Laut Dr. Axel Hubmann, dem Landeskonservator, müssten etwa 80 Gebäude in Klagenfurt unter Denkmalschutz gestellt werden. In der nächsten Gemeinderatssitzung wird GRin Evelyn Schmid-Tarmann an den Bürgermeister als oberste Bauinstanz die Frage richten, ob nun – (laut ihrem Antrag vom 06.12.2011 - siehe Anhang) ein Kataster erstellt wurde, in welchem die schützenswerten Gebäude von Klagenfurt unter Beiziehung des Bundesdenkmalamtes (BDA) aufgelistet sind.
GRin Schmid-Tarmann hat im Laufe der letzten Jahre in Anfragen und GR-Anträgen sowie medial immer wieder gefordert, die vom Abriss bedrohten Gebäude zu erhalten und zu schützen.
Als großen Erfolg verzeichnet Schmid-Tarmann die Rettung des Benediktinerplatzes. Dort war Tiefgarage sowie der Abriss eines Teiles der Gebäude vorgesehen. Das Lemisch-Haus in der Getreidegasse wird auf Initiative von der Gemeinderätin gerade unter Denkmalschutz gestellt. Weiters wurde von einem Verkauf der Westschule Abstand genommen und das Hotel Wörthersee wartet auf neue Besitzer, die den Denkmalschutz des Architekturjuwels ernst nehmen.
Zum allgemeinen Denkmalschutz brachte sie folgende Anträge ein:
27.09.2012 Sanierungspflicht von historischen Gebäuden
29.03.2012 Das Lendhafenviertel unter Denkmalschutz stellen
06.12.2011 Die Landeshauptstadt Klagenfurt soll unter Beiziehung des
Bundesdenkmalamtes (BDA) einen Kataster mit schützenswerten Gebäuden, Ensembles und Plätzen erstellen lassen. Diese sind in weiterer Folge unter Denkmalschutz zu stellen.
30.09.2010 Planmäßige Zerstörung historischer Architektur
13.05.2009 Schutzzonen für die Altstadt
05.11.2008 Keine Tiefgarage unter dem Benediktinermarkt und Ensembleschutz für den Benediktinerplatz.
Foto: Grüne Klagenfurt