Digitale Hilfe für ältere Patientinnen und Patienten: Smartwatch und Tablet unterstützen Reha in Klagenfurt
Das Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt geht gemeinsam mit der Fachhochschule Kärnten neue Wege in der Betreuung älterer Menschen. Im Rahmen des europaweiten Forschungsprojekts RehAllianCE kommen erstmals digitale Geräte wie Smartwatches und Tablets in der geriatrischen Remobilisation zum Einsatz. Ziel des Projekts ist es, die Genesung älterer Patientinnen und Patienten mit moderner Technik zu unterstützen und ihnen mehr Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen.
Gestern, startete das Pilotprojekt in Klagenfurt. Zehn Personen, die ambulant in der Geriatrischen Remobilisation (AGRM) betreut werden, erhalten eine Smartwatch sowie ein Tablet. Die Uhr misst wichtige Gesundheitswerte wie Puls, Sauerstoffsättigung und Schrittzahl. Die Daten werden automatisch an das medizinische Team übermittelt. Über das Tablet können die Nutzerinnen und Nutzer digitale Trainingsvideos anschauen, Erinnerungen erhalten und an Online-Terminen teilnehmen.
Die eingesetzte Technik stammt von der Klagenfurter Firma ilogs healthcare. Die Anwendung heißt JAMES und wurde mit Inhalten der Grazer Geriatrischen Zentren (GGZ) aus dem therapeutischen Programm ASTRID erweitert. So soll gewährleistet werden, dass die Übungen verständlich und einfach durchführbar sind. Gerade für Menschen in ländlichen Gebieten, die nicht regelmäßig eine Ärztin oder einen Therapeuten erreichen können, bietet das System große Vorteile.
Die FH Kärnten begleitet das Projekt wissenschaftlich. Sie schult die Patientinnen und Patienten im Umgang mit den Geräten und wertet die gesammelten Daten aus. Die betreuenden Therapeutinnen und Therapeuten können den Heilungsverlauf verfolgen und die Therapie bei Bedarf anpassen. Alle zwei Wochen finden Kontrolltermine und persönliche Beratungsgespräche statt, um eine durchgehende Betreuung sicherzustellen.
„Unser Department für Akutgeriatrie und Remobilisation bringt als zertifiziert altersfreundliches Krankenhaus seine umfassende Erfahrung in dieses Projekt ein“, sagt Dr. Patricia Walentiny, Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie sowie Leiterin des Departments am Elisabethinen-Krankenhaus. Sie betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Klinik und Forschung ein wichtiger Schritt in Richtung zukunftsorientierter Gesundheitsversorgung sei.
Mit dem Projekt RehAllianCE sollen neue Standards in der geriatrischen Rehabilitation gesetzt werden. Die Kombination aus medizinischer Expertise und digitaler Unterstützung zeigt, wie moderne Technik gezielt eingesetzt werden kann, um älteren Menschen mehr Lebensqualität und Sicherheit im Alltag zu geben.
Foto: EKH