Christophorus 11 kann auch im Nebel sicher starten und landen.
„Rund 3.000 Mal pro Jahr heben die „Retter aus der Luft“ in Kärnten ab: Mit drei Notarzthubschrauber-Stützpunkten bzw. fünf über die Wintermonate ist Kärnten sehr gut aufgestellt.
Binnen weniger Minuten können die Notärzte am jeweiligen Einsatzort sein. Und das seit zehn Jahren mit dem ÖAMTC-Hubschrauber Christophorus 11 von Klagenfurt aus auch bei Nebel“, zeigte sich Gesundheitsreferentin LR.in Beate Prettner bei der Pressekonferenz zu „10 Jahre Nebeldurchstoßverfahren der ÖAMTC-Flugrettung“ beeindruckt.
Laut Prettner steige die Bedeutung der Flugrettung zusehends. „Grund dafür sind nicht zuletzt vermehrte Alpinunfälle und Unfälle in unwegsamem Gelände. Aber auch jede andere Art von Noteinsätzen, bei denen im wahrsten Sinne des Wortes jede Sekunde zählt. Hier sind die Christophorus-Crews für die notfallmedizinische Versorgung Kärntens unverzichtbar“, betonte die Gesundheitsreferentin. „Neben optimalen Rahmenbedingungen, für die wir als Land gerne sorgen, braucht es aber auch den Willen, das System kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dieses unermüdliche Engagement der Verantwortlichen ermöglicht es, schneller auf Notfälle zu reagieren und Leben zu retten – und das 365 Tage im Jahr.“
Gerade im Klagenfurter Becken haben in der Vergangenheit dichte Nebellagen lebensrettende Einsätze verzögert oder gar verhindert. Seit mittlerweile zehn Jahren kann Christophorus 11 mit Hilfe modernster Technik allerdings auch bei schlechter Sicht abheben. „Selbst wenn die Sichtverhältnisse am Boden sehr schlecht sind, ermöglicht dieses Instrumentenflug-Verfahren sichere Starts und Landungen", erklärte Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. „Das hat bereits bei über 300 Einsätzen den Unterschied gemacht, indem es unseren Crews trotz ungünstiger Bedingungen erlaubte, schnell zu den Patientinnen und Patienten zu gelangen." Um das zu ermöglichen, wurde in den vergangenen Jahren unter anderem in modernste kosteneffiziente Hubschrauber mit Vierachs-Autopiloten investiert. Diese Technologie unterstützt bei komplexen Missionen in flugrelevanten Aufgaben bis hin zum Schwebeflug und entlastet dadurch die Pilotinnen und Piloten. „Leben zu retten ist unser Auftrag – dazu gehört für uns aber auch, den Blick vorwärts gerichtet zu halten, weiter zu denken und aus der Erfahrung zu lernen, um daraus innovative Lösungen für unsere Patientinnen und Patienten zu entwickeln“, so Trefanitz. „So hat das Nebeldurchstoß-Verfahren nicht nur generell die Sicherheit erhöht, sondern auch die Anzahl der möglichen Einsätze erheblich gesteigert. In Kombination mit den verlängerten Dienstzeiten, die wir seit 2018 hier am C11 haben, kann den Menschen so noch effizienter geholfen werden" Seit 2001 sorgt Christophorus 11 in Kärnten im Ernstfall für rasche und professionelle Hilfe aus der Luft. Mehr als 26.000 geflogene Einsätze machen ihn zu einem wesentlichen Bestandteil der überregionalen Notfallrettung.
Laut Johanna Mutzl, Präsidentin des ÖAMTC-Kärnten, brauche es für diesen Erfolgskurs „auch Partnerinnen und Partner wie das Land Kärnten, die derartige Vorhaben zu jeder Zeit tatkräftig unterstützen – denn Lebensrettung ist Teamarbeit.“ Für Mutzl sei „das Nebeldurchstoß-Verfahren ein herausragendes Beispiel dafür, wie die Flugrettung ihre Grenzen erweitert, um Menschen in Not zu helfen."
Übrigens: In diesem Jahr feiern die Notarzthubschrauber der ÖAMTC-Flugrettung ihren 40. Geburtstag. Was heute aus einem modernen Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken ist, war ursprünglich alles andere als selbstverständlich. „Am 1. Juli 1983 hob Christophorus 1 in Innsbruck ab und noch im selben Jahr sollte Christophorus 2 in Krems folgen. Nach vier Jahrzehnten Flugrettung sprechen 435.000 Einsätze sowie hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Luft und am Boden, eine hochmoderne Flotte und unzählige gerettete Leben für sich selbst. Mittlerweile wird die Flugrettung über 20.000 mal im Jahr alarmiert“, erklärte Trefanitz.
Prettner informierte, dass das Land Kärnten die Flugrettung im laufenden Jahr mit in Summe knapp 1,8 Millionen Euro unterstützt. „Aktuell wird eine neue Zusatzvereinbarung ausgearbeitet.“
Foto: Büro LR.in Prettner