Presseaussendung von: SPÖ Frauen Kärnten
Blatnik: Ab 12. Oktober arbeiten die Kärntnerinnen gratis. Lohnschere muss geschlossen werden. Mehr Gerechtigkeit bei Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.
„Ab 12. Oktober können alle berufstätigen Frauen in Kärnten bis zum Jahresende zu Hause bleiben. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen werden sie für die gleiche Arbeit ab diesem Tag nicht mehr bezahlt“, macht die Landesvorsitzende der SPÖ Frauen, Bundesrätin Ana Blatnik anlässlich des heurigen Equal Pay Day auf die immer noch vorhandene Lohnschere zwischen Frauen und Männern aufmerksam.
Arbeit gerecht verteilen
„Bezahlte und unbezahlte Arbeit muss in Zukunft gerechter verteilt werden. Frauen leisten zwei Drittel der unbezahlten Arbeit. Das muss sich ändern, damit wir die Lohnschere endlich schließen“, sagte Blatnik.
Der „Equal Pay Day“ ist jener Tag, ab dem Frauen – statistisch gesehen – bis zum Jahresende „gratis“ arbeiten, während Männer in dieser Zeit für die gleiche Arbeit weiter bezahlt werden. Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind mit 22,36 Prozent in Österreich (Kärnten 21,90%) immer noch sehr hoch. Am 11. Oktober ist bundesweiter Equal Pay Day, in Kärnten ist es der 12. Oktober. Ab diesem Tag arbeiten Frauen statistisch gesehen bis Jahresende gratis. Männer haben zu diesem Zeitpunkt das Jahreseinkommen der Frauen bereits erreicht. Die SPÖ-Frauen machen sich mit Straßenaktionen in ganz Österreich unter dem Motto „Arbeit gerecht verteilen“ für Lohngerechtigkeit stark. Die SPÖ Frauen Kärnten werden im Rahmen einer Verteilaktion in Klagenfurt auf die Lohnschere aufmerksam machen.
Kluft in der Arbeitszeit zwischen Frauen und Männern
Beinahe jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit, das bedeutet weniger Gehalt und niedrige Pension. Für viele Frauen ist Teilzeit auch aufgrund fehlender Kinderbetreuung eine Notwendigkeit, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Männer machen – oft unfreiwillig – Überstunden. Die wachsenden Unterschiede in der Arbeitszeit entsprechen nicht immer dem Wunsch der Beschäftigten. Vollzeitarbeitskräfte wollen oft kürzer arbeiten, Teilzeitarbeitskräfte wollen oft ihre Stunden aufstocken.
Überstunden abbauen – Arbeitszeit verkürzen
2015 wurden laut Arbeiterkammer etwa 52 Millionen Mehrarbeits- und Überstunden nicht bezahlt. Dieses Volumen entspricht umgerechnet einem Ausmaß von über 30.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Überstunden gehören abgebaut. Gelingen kann das unter anderem durch das Einheben eines sogenannten Überstunden-Euros. Verkürzte Vollzeit für alle, die Eltern geworden sind, ist eine weitere Möglichkeit.
Ausbau der Kinderbetreuung
Noch immer gibt es viel zu wenige Betreuungsplätze, speziell für die Unter-3-Jährigen, aber auch für Schulkinder. Die Betreuungsquote bei den Unter-3-Jährigen beträgt in Österreich 23,8 Prozent. In dieser Legislaturperiode werden 305 Millionen Euro in den Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen investiert.
Ganztägige Schulen: Angebot verdoppeln
Auch das Angebot an ganztägigen Schulformen wird erweitert. Hier ist der Sozialdemokratie Anfang Sommer ein weiterer wichtiger Verhandlungserfolg gelungen: Zusätzlich zu den bestehenden Maßnahmen werden 750 Millionen in den Ausbau der Ganztagsschulen investiert. Bis 2025 soll es ein ganztägiges Angebot für 40 Prozent der SchülerInnen geben, das entspricht einer Verdoppelung.
Foto: KK