Presseaussendung von: LHStv Scheuch
Nationalparkreferent LHStv. Scheuch: Zehn Steinböcke und eine Geiß aus dem Nationalpark Hohe Tauern lieferten wichtige Daten
Klagenfurt (LPD).Das Projekt "Steinwildtelemetrie" wurde im Jahr 2005 gestartet und sollte die Zusammenhänge der Steinwildpopulationen rund um den Großglockner dokumentieren. Die Ergebnisse wurden heute, Mittwoch, im Rahmen einer Pressekonferenz von Nationalparkreferent LHStv. Kurt Scheuch, Landesjägermeister Ferdinand Gorton, Nationalparkdirektor Peter Rupitsch und Wildtiermanagement-Leiter Klaus Eisank vorgestellt.
"Insgesamt konnten zehn Steinböcke und eine Geiß mit GPS-GSM Sendern ausgestattet werden, welche die notwendigen Daten bezüglich Position und Aktivität lieferten. Im Rahmen des Projektes haben wir viel Wissenswertes über unser Steinwild erfahren, wie die Raumnutzung der Steinböcke mit bis zu 13.600 ha großen Streifgebieten, dass es einen Zusammenhang der Populationen rund um den Großglockner gibt, und dass die Steinböcke lieber über den Gletscher wandern als durch ein Tal", erklärte Scheuch. Gemeinsam mit dem Nationalpark und der Kärntner Jägerschaft werde das Projekt nun weiter evaluiert, um den Steinbock, auch der "König der Alpen" genannt, den Menschen näher zu bringen. Der Nationalpark- und Naturschutzreferent bedankte sich auch bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.
Auch Landesjägermeister Ferdinand Gorton freute sich über die erfolgreiche Besenderung der Steinböcke und die neuen Erkenntnisse. "Wir werden die Studie und deren Ergebnisse im "Kärntner Jäger" für alle Interessierten zugänglich machen. Es freut mich sehr, dass sich der Steinbock in Kärnten wieder angesiedelt hat", so Gorton.
Aktuell leben in den Hohen Tauern 1000 Stück Steinwild. "Durch die Steinwildtelemetrie ist es uns gelungen, die Zusammenhänge der Teilpopulationen zu erkennen und Positionsdaten zu gewinnen. Ein Vergleich mit den Steinböcken aus dem schweizerischen Nationalpark zeigt hinsichtlich der mittleren Tagesaktivitätskurven eine wesentlich höhere Aktivität der Steinböcke in den Hohen Tauern. "Schon am Morgen sind unsere Steinböcke eine Stunde vor den Schweizer Böcken aktiv und auch die Aktivitätsspitzen während des Tages sind deutlich höher. Sogar nachts bewegt sich das Steinwild in den Tauern mehr als in Graubünden", stellte Nationalparkdirektor Peter Rupitsch einige Ergebnisse vor.
Die Nationalparkverwaltungen Kärnten, Salzburg und Tirol haben sich auch entschlossen, ein neues Forschungsprogramm zum Thema "Steinwild" für die nächsten fünf Jahre auf die Beine zu stellen. "Nach dem erfolgreichen Telemetrieprojekt, das über das Raumverhalten der Tiere im Nationalpark und den Zusammenhang der einzelnen Populationen Auskunft gab, soll diesmal die Populationsdynamik und -entwicklung, vom Zeitpunkt der Wiedereinbürgerung bis heute, mit allen dafür relevanten Zahlen und Daten im Vordergrund stehen", blickte Wildtiermanager Klaus Eisank in die Zukunft.
Foto: Büro LHStv. Scheuch