Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
10.-Oktober-Feiern des Landes - Deutschsprache Minderheit in Slowenien unterstützen - Vermächtnis immer hochhalten
Klagenfurt (LPD). Kärnten gedachte heute, Montag, der 91. Wiederkehr des Tages der Kärntner Volksabstimmung. Traditionell feierten Bevölkerung und offizielles Kärnten am Soldatenfriedhof Klagenfurt-Annabichl und anschließend bei der Stätte der Kärntner Einheit im Landhaushof.
Tradition, Respekt und Dankbarkeit für die Kärntnerinnen und Kärntner, die sich mit Abwehrkampf und Volksabstimmung in den Dienst der Heimat gestellt haben, seien auch emotional festgeschrieben, sagte Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Kärnten zeige schon seit Jahren, wie Gemeinsamkeit gepflegt werde. Er ging auf die Ortstafellösung näher ein, mit ihr sei ein Beitrag für die Zukunft geleistet worden. Der Sieger sei der Frieden im Land, sagte Dörfler. Ebenso seien die Chancen unserer Jugend sowie die Geschichte des Landes Sieger, denn viel Historisches sei aufgearbeitet worden. Es gehe nicht um Abrechnung, sondern darum, alle Facetten der Kärntner Geschichte auszuleuchten. Vor allem sei die Zusammenarbeit Sieger im Land, wies der Landeshauptmann auf Südkärnten und seine starke wirtschaftliche Entwicklung, etwa durch Bosch-Mahle, hin.
Eine weitere positive Folge sei die neue Qualität mit den Nachbarn. Nachdem es mit Friaul-Julisch Venetien, dem Veneto und nun auch mit Slowenien eine gute Nachbarschaft gebe, hoffe er, dass sich daraus eine Freundschaft entwickeln werde, so Dörfler. Er dankte allen Beteiligten am Zustandekommen der Ortstafellösung, insbesondere den anwesenden Volksgruppenvertretern Bernard Sadovnik und Marjan Sturm sowie Alt-Landeshauptmannstellvertreter Rudolf Gallob. Dank zollte Dörfler auch den Mitarbeitern der Straßenmeistereien, die die Ortstafelaufstellungen gut ausgeführt haben.
Sieger werde nun auch die deutsche Volksgruppe in Slowenien sein, erhofft sich der Landeshauptmann. Nach der Ortstafellösung gleichsam als Siegestor sei nun der Ausgleich insofern fällig, dass es auch eine Anerkennung und Unterstützung der deutschsprachigen Minderheit in Slowenien und damit eine Begegnung auf gleicher Augenhöhe geben soll.
Der Landeshauptmann wies auf das vorjährige Motto "Gestern - Heute - Morgen" hin und unterstrich den Zukunftsumbau, den Kärnten 91 Jahre nach der Volksabstimmung und 56 Jahre nach dem Staatsvertrag gemacht habe. Die großen Verwundungen durch den Abwehrkampf und die Weltkriege hätten es schwierig gemacht, das Miteinander auch politisch zu erreichen, erklärte Dörfler. Durch viele Partnerschaften sei es aber gelungen, das Morgen zu erreichen. Unsere Zusammenarbeit gebe Kraft für Frieden und Zukunft, appellierte der Landeshauptmann. Marie aus Himmelberg erhielt vom Landeshauptmann einen Kärntner Löwen als Geschenk. Sie kam an ihrem heutigen zweiten Geburtstag zur Landesfeier.
Landtagspräsident Josef Lobnig betonte ebenfalls die Notwendigkeit, die deutschsprachige Minderheit in Slowenien rechtlich anzuerkennen. Er ging auf die stolze Kärntner Geschichte ein. Ohne Abwehrkampf hätte es keine Volksabstimmung gegeben, so Lobnig. Die große Teilnahme sei auch Ausdruck der starken Heimatverbundenheit der Kärntnerinnen und Kärntner.
Auch der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider wies auf das Vermächtnis von Abwehrkampf und Volksabstimmung hin. Nun gelte es, der Verantwortung für die Zukunft gerecht zu werden. Klagenfurt pflege habe unter anderem 16 Partnerstädte, so Scheider.
Alt-LHStv. Rudolf Gallob, Ehrenpräsident des Österreichischen Kameradschaftsbundes, dankte der Landes- und Bundespolitik herzlich für die erzielte Ortstafellösung. Hier habe man in einer sehr heiklen Angelegenheit eine sehr gute Lösung erzielt. Der 10. Oktober sei der größte Kärntner Festtag, so Gallob.
Gefeiert wurde zuvor auch beim Ehrenmal am Soldatenfriedhof in Klagenfurt-Annabichl. Hier wurde der Gefallenen gedacht, Politik, Bundesheer, Einsatzorganisationen und Traditionsverbände legten Kränze nieder. "Es ist unsere dauerhafte Verpflichtung, das Gestern nicht aus den Augen zu lassen", betonte der Landeshauptmann in seiner Ansprache. Es gelte, Respekt und Dankbarkeit für die Abwehrkämpfer immer jung zu halten. Dafür solle vor allem der Kärntner Jugend die Geschichte näher gebracht werden. Das Motto der vorjährigen 10.-Oktober-Feier "Gestern - Heute - Morgen" solle als Staffelholz eines selbstbewussten Kärnten weitergereicht werden.
Dörfler dankte allen Sicherheits- und Blaulichtorganisationen, die in Kärnten verlässliche Partner seien. Er wiederholte auch sein klares Ja zum Bundesheer und zur allgemeinen Wehrpflicht. Man solle sich dagegen zur Wehr setzen, dass das Bundesheer scheibchenweise abmontiert wird. Es gehe nicht an, dass Österreich den Euro-Rettungsschirm für Griechenland unterstütze - das gerade 400 neue Panzer geordert habe - und dann das Sicherheitsbedürfnis der eigenen Bevölkerung missachte.
Bei den Gedenkfeiern wurden u. a. die Landtagspräsidenten Rudolf Schober und Johann Gallo, Nationalratsabgeordneter Heinz-Christian Strache, LHStv. Uwe Scheuch, die Landesräte Josef Martinz, Harald Dobernig und Christian Ragger, Landesrätin Beate Prettner, Superintendent Manfred Sauer, Dompfarrer Peter Allmaier, Militärkommandant Brigadier Gunther Spath, Sicherheitsdirektor Albert Slamanig, Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik, Landesgerichtspräsident Bernd Lutschounig sowie Landesamtsdirektor Dieter Platzer gesehen. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Militärmusik Kärnten und der MGV Annabichl. Den Festakt im Landhaushof gestalteten die Kärntner Fahnenschwinger sowie die Kleinen aus der Volksschule Pörtschach und aus dem Klagenfurter Kindergarten "Du und Ich" mit.
Foto: LPD/Josef Bodner