Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
Europäisches Parlament fordert Maßnahmen gegen Antibiotika-Resistenz
Straßburg 27. Oktober 2011 (ÖVP-PD) "Wir brauchen eine Zusammenarbeit zwischen Human- und Tiermedizin, um die sich immer weiter ausbreitende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika in den Griff zu bekommen", fordern der Gesundheitssprecher der ÖVP, Richard Seeber, und die Agrarsprecherin der ÖVP, Elisabeth Köstinger heute im EU-Parlament. In der EU sterben jedes Jahr viele Menschen an Infektionen, die durch Bakterien verursacht werden, die gegen gängige Medikamente resistent sind. Deshalb hat das Parlament heute die EU-Kommission und den Rat aufgefordert, Maßnahmen vorzuschlagen, wie die übermäßige Verwendung existierender Antibiotika in der Human- und Tiermedizin eingedämmt werden kann. Eine weitere Frage ist, wie Investitionen in neue Antibiotika gefördert werden können. "Erste Regel ist, dass Antibiotika sowohl in der Human- als auch der Tiermedizin richtig verschrieben und richtig eingenommen werden müssen. Mit diesem einfachen Mittel kann man das Risiko bereits erheblich senken", so Seeber.
"Genauso wie die Humanmedizin ist die Veterinärmedizin auf den Einsatz von Antibiotika angewiesen. Deshalb brauchen wir ein gut überlegtes Vorgehen, um nicht medizinische Errungenschaften der letzten Jahrzehnte aufs Spiel zu setzen", betont Köstinger. Das EU-Parlament schlägt vor, die Entwicklung der Antibiotika-Verwendung und der Antibiotika-Resistenz mit einer gemeinsamen Datenerhebung zu überwachen und in diesem Gebiet verstärkt zu forschen. EVP-Umweltsprecher Richard Seeber betont: "Wir müssen uns daran gewöhnen, dass Breitband-Antibiotika nicht mehr das Allheilmittel sind, mit dem wir leichtfertig jeden Schnupfen bekämpfen können. Manchmal haben wir bisher mit Kanonen auf Spatzen geschossen." Köstinger verweist auf die strengen Regeln für den Antibiotika-Einsatz in der österreichischen Landwirtschaft: "Leider ist es nicht gewährleistet, dass in allen EU-Ländern Antibiotika nur nach tiermedizinischer Verschreibung wie in Österreich verabreicht werden. Wenn überall die gleichen Regeln für den Antibiotika-Einsatz wie bei uns zur Anwendung kämen, wären wir bereits einen Schritt weiter."