Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen warnen davor, den Begehrlichkeiten einiger Unternehmen auf Kosten von Mensch und Natur nachzugeben
Nach den Diskussionen rund um eine geplante Kiesgrube in Linsendorf machte sich Grünen-Landesparteisekretär Frank Frey selbst ein Bild vor Ort und diskutierte mit engagierten BürgerInnen, die die Gründung einer gemeindeübergreifenden Bürgerinitiative erwägen: „Die Betroffenen vor Ort haben meine volle Unterstützung. Das Projekt ist schlichtweg ein Wahnsinn. Das gesamte Areal mit dem alten Drauarm, dem Linsendorfer See, der imposanten Felswand des Draudurchbruchs und der wunderschönen Natur ist ein landschaftliches Unikat in Kärnten. Hier wurden wegen der einmaligen Tierwelt mit Bibern, Wasservögeln und Fischbeständen sogar Universum-Beiträge gedreht. Die Gemeinden der Region werben mit ihren Naturbädern am See. Der Drauradweg, der eine der erfolgreichsten Tourismusattraktionen Kärntens ist, hat hier einen seiner absoluten landschaftlichen Höhepunkte. Die Region ist ein Naherholungsgebiet für tausende KärntnerInnen. Wenn die Gemeinde Gallizien tatsächlich eine Grundumwidmung beschließt, entsteht eine Kiesgrube in Sichtentfernung der Bäder, Ferienhäuser und Radwege. Eine Oase der Erholung wäre unwiederbringlich zerstört und der Schaden auch für den Tourismus erheblich.“
Frank Frey appelliert an die Verantwortlichen, die Sorgen der Betroffenen ernst zu nehmen: „Die Kiesgrube ist auf der Höhe des Draukraftwerkes geplant. In diesem Bereich wurde keine Schlitzwand zur Abdämmung errichtet, weil das Areal zwischen Altarm und Drau eine natürliche Dämm- und Ballastfunktion hat. Wenn es zu einem Kiesabbau auf 96.000m2 in diesem Bereich kommt, besteht die berechtigte Angst vor einem Dammbruch. Die Staub- und Lärmbelästigung für Touristen und Einheimische im Erholungsgebiet wäre enorm, vor allem der Lärm würde durch den Widerhall an der Felsformation bei Linsendorf erheblich verstärkt. Wenn die in den Plänen genannte Abbaumenge in 10 Jahren erreicht werden soll und man das Abbauvolumen in aufgelockertem Zustand auf LKW`s hochrechnet, würde auf der Zufahrtsstraße alle 4 - 8 Minuten ein LKW dahindonnern. Die Straßen auf dem Draudamm sind für eine solche Belastung meines Wissens nicht ausgelegt. Die Verkehrssicherheit für die Badegäste, die mit dem Fahrrad unterwegs sind, wäre nicht mehr gegeben. Der Frust bei der Bevölkerung ist hoch. Ich appelliere eindringlich an alle Verantwortlichen, den Lebenswert der Menschen und die Erhaltung eines einmaligen Naturensembles über die Profitinteressen einzelner Unternehmen zu stellen. Wenn man auf dem Gelände steht, ist die Vorstellung eines lärmenden und staubverursachenden Großbetriebes schier unerträglich.“
Fotos: Grüne Kärnten