Presseaussendung von: Büro LR Ragger
Kostensteigerungen in Jugendwohlfahrt seit 2009 gesenkt
"Wir haben in der Jugendwohlfahrt Maßnahmen eingeleitet, damit die Ausgaben Kärntens auf das Niveau der anderen Bundesländer gesenkt werden", erklärt der Kärntner Sozialreferent LR Christian Ragger zum Bericht des Rechnungshofes, der die höheren Kosten Kärntens im Vergleich mit Burgenland aufzeigt. Ragger weist darauf hin, dass sich der Untersuchungszeitraum zum Großteil auf die Ära vor seiner Amtszeit (2006 bis 2009) bezieht.
"Seit ich im April 2009 das Referat übernommen habe, gilt auch in der Jugendwohlfahrt das Prinzip, ambulant vor stationär. Jede Zuweisung in eine stationäre Einrichtung wird erst bewilligt, wenn es keine Alternativen gibt", teil Ragger mit.
Das Budget sei auch umgeschichtet worden, indem Gelder für die "volle Erziehung" in stationären Einrichtungen gekürzt und die Mittel für die ambulante Familien- und Erziehungshilfe erhöht wurden. "Die Herausnahme von Kindern und Jugendlichen aus ihren Familien sollte nur dann erfolgen, wenn die Gefahr von Gewalt oder Missbrauch droht. In anderen Fällen ist die ambulante Hilfe zur Selbsthilfe und zur Konfliktlösung in den Mittelpunkt zu rücken. Die hohen Kosten Kärntens sind auch darauf zurück zu führen, dass die Gerichte in Kärnten häufiger als anderswo Fremdunterbringungen verfügt haben", erläutert Ragger. Auch da habe er sich bemüht, in Gesprächen mit Familienrichtern eine Änderung zu erreichen.
Kein Verständnis hat Ragger für den Rechnungshof, wenn er die höheren Ausgaben Kärntens für Pflegeeltern bemängelt. "Ich stehe dazu, dass wir hier mehr Geld als das Burgenland ausgeben. Die sozialrechtliche Absicherung der Pflegeeltern und ihre fachliche Begleitung und Betreuung muss der Allgemeinheit etwas wert sein." Kärnten wolle ein attraktiver Standort für Pflegeeltern sein, weil diese eine gute Alternative für andere stationäre Einrichtungen sind. Das Geld für sie ist gut angelegt."
Die Ausgaben Kärntens stiegen von 2006 bis 2009 auch deshalb
empfindlich, weil Einrichtungen außerhalb Kärntens, vielfach auch im Ausland, welche Kärntner Jugendliche aufgenommen haben, unvergleichbar hohe Tarife verlangt haben. Die Zahl der außer Landes "verschickten" Kinder wurde um 80 Prozent gesenkt.
"Der Rechnungshofbericht zeigt, wie richtig und wichtig, die von mir angeordnete Heimholaktion ist. Wir schaffen mehr Angebote in Kärnten. Damit können wir die Kostenentwicklung auch selbst steuern und sind nicht anderen ausgeliefert", so Ragger. Für ihn ist es auch ein Anliegen, verbesserte Lehr- und Ausbildungsangebote für Jugendliche im Land zu schaffen.
Ragger weist darauf hin, dass es in der Jugendwohlfahrt keine Patentrezepte gebe, sondern man bestenfalls Lösungsansätze finden könne. "Die einzige Devise, der wir folgen können, heißt Prävention. Je früher man Kinder und Familien erkennt, die Probleme haben, desto wirksamer kann man auch helfen", betont Ragger. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Einsatz von Psychologen, die in Kindergärten mit viel Fingerspitzengefühl diesbezüglich tätig sind.
Der Landesrat stellt fest, dass er durch diese geschilderten Maßnahmen die Kostendynamik in der Jugendwohlfahrt entscheidend gebremst hat. "Wenn der RH die Periode 2011 bis 2014 prüfen sollte, wird er viele Verbesserungen feststellen".
Foto: Büro LR Ragger