Presseaussendung von: LHStv. Scheuch
Bildungsreferent LHStv. Scheuch forciert Projekt EVEU als Kärntens Antwort auf die PISA-Probleme
Klagenfurt (LPD). Die letzten Ergebnisse der PISA-Studien haben eines gezeigt: Österreich hat Aufholbedarf im pädagogischen Bereich. Das Land Kärnten verstärkt daher mit dem Projekt EVEU ("Ein veränderter Elementarunterricht") Bemühungen zur Beseitigung von Lernschwächen und setzt noch stärker auf Früherkennung von Legasthenie und Dyskalkulie schon im Elementarunterricht der ersten zwei Volksschulklassen. "Durch vermehrte Aus- und Weiterbildung der Lehrer im Bereich der Lese- und Rechenschwächen, durch den Einsatz von geschulten Förderlehrern und durch die Behebung schon zum frühest möglichen Zeitpunkt in den ersten Schuljahren, kann man große Erfolge erzielen", stellte Bildungsreferent LHStv. Uwe Scheuch heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt fest.
Auch für Landeschulratspräsident Walter Ebner ist die Bekämpfung der angeführten Lernschwächen schon im Grundstufenbereich besonders wichtig. "Dieses Projekt wird durch laufende, eigenständige Fortbildung der Pädagogen und durch die direkte Umsetzung in der Praxis ständig weiterentwickelt. Damit haben wir ein geeignetes Instrument in Händen, um betroffenen Schülern schnell und praxisorientiert helfen zu können", so Ebner. Der derzeitige personelle Aufwand sei durch bereits bestehende Personalressourcen gedeckt. In den nächsten Jahren solle das Projekt etappenweise auf weitere Lehrkräfte kärntenweit ausgeweitet werden, erklärte Ebner die weitere Vorgehensweise.
Beginnend mit den Mobilen Diensten der Förderlehrer im Jahr 2006 habe EVEU immer mehr Lehrer animiert, sich selbst weiterzubilden. Die Kurse und Seminare seien übervoll, meinte die Initiatorin des Projekts, Angelika Kittner. "Die Intensivbegleitung durch Förderlehrer und die Qualitätszirkel, also der monatliche Erfahrungsaustausch der beteiligten Lehrer, erfreuen sich wegen des pädagogischen Erfolgs immer größerer Beliebtheit. Rechen-, Lese- und Rechtschreibstörungen sind genauso zu beheben wie eine Sehschwäche, die man mit der richtigen Brille beseitigt. EVEU ist darauf ausgelegt, von Anfang an schon Erfolge zu vermitteln und beim Lesen und Schreiben Fehler zu vermeiden, statt Fehler zu bestrafen und zu korrigieren. In der Mathematik bzw. der Dyskalkulie wird forschend und mit spielerischen Rechenübungen der Lerninhalt vermittelt", führte Kittner aus.
Für Scheuch besteht kein Zweifel, dass durch weitere Umstrukturierungen und Optimierungen beim Einsatz der Lehrer künftig die Ressourcen für solche individuellen Schulprojekte bereitgestellt werden müssen. "Es gibt so viele neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die nur darauf warten, im Unterricht umgesetzt zu werden. Allein schon anhand der Alterstruktur bei den Lehrern erkennt man den Fortbildungsbedarf. Schließlich sind zwei Drittel über 45 Jahre. Eine weitere Modernisierung der Unterrichtsmethodik, wie durch das Projekt EVEU, erscheint also mehr als sinnvoll. Daher werden wir EVEU auch schrittweise ausbauen und erhoffen uns, weitere Lehrer zur Teilnahme motivieren zu können", meinte Scheuch.
Foto: Büro LHStv. Scheuch