Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Zum morgigen Equal-Pay-Day veranschaulicht Lesjak: Frauengleichberechtigung noch immer nicht mehr als ein Schlagwort. Maßnahmen für Politik & Wirtschaft gefordert.
Klagenfurt (05.10.11) – Zum morgigen Equal-Pay-Day, der jenen Tag im Jahr symbolisiert, ab welchem Frauen für den Rest des Jahres wegen Einkommensunterschieden gegenüber Männern gratis arbeiten müssen, hält Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Barbara Lesjak fest: „Wo bleibt die Gleichberechtigung? Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Politik sind wir 2011 meilenweit davon entfernt. Österreich liegt bei den Einkommensunterschieden zwischen Frau und Mann im absoluten Schlussfeld (Platz 122 von 134, Global Gender Gap Report 2010). Die Einkommensnachteile für Frauen gehören endlich effektiv angegangen, gerade auf Bundesebene haben wir in diesem Bereich Nachholbedarf: Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von 1.500 Euro ist überfällig. Die Aufwertung von Gehältern im Gesundheits- und Sozialbereich, in denen Frauen überrepräsentiert sind, ebenso“.
Lesjak hält auch verbindliche Quoten zur Hebung des Frauenanteils in Führungspositionen für ein Gebot der Stunde: „Wir fordern ebenso eine Bindung der Wirtschaftsförderung an die Frauenförderung, um Frauen in Unternehmen zumindest in die Nähe einer Gleichstellung mit Männern zu bringen. Denn auch 2011 verdienen Frauen in jeder (!) Branche weniger, bei gleichwertiger Arbeit. Das ist nicht 2011, das ist Steinzeit“ so Lesjak.
Die Grünen-Abgeordnete kann sich auch Maßnahmen am Politiksektor vorstellen: „Derzeit ist es Tatsache, dass Frauen in der Politik nicht die starke Stimme haben, die sie auf Grund unserer Bevölkerungszusammensetzung eigentlich verdienen. Gerade der Kärntner Landtag ist hier ein Paradebeispiel für die gläserne Decke. Nur acht von 36 Abgeordneten sind weiblich (22,2%). In der Regierung sitzt überhaupt nur eine Frau sechs Männern gegenüber. Wir können uns daher durchaus eine Koppelung der Parteienförderung an das Verhältnis von Frauen zu Männern vorstellen. Je stärker das Ungleichgewicht in einer Landtagsfraktion, desto größer die Abzüge bei der Parteienförderung“ erklärt Lesjak abschließend.
Foto: Grüne Kärnten