VGT-Obmann DDr. Martin Balluch heute in Klagenfurt: „Herdenschutz funktioniert. Der Wolf hat eine positive Wirkung auch für den Menschen. Kommt der Wolf, wächst der Wald. Letzteres wurde z.B. von einer Studie über die Wirkung von 6 Wolfsrudeln in Fläming in Sachsen-Anhalt in Deutschland bestätigt. Doch alle diese Fakten prallen an jenem Teil der Bevölkerung ab, der die Ausrottung aller Tierarten fordert, die irgendwie zu stören scheinen. Für mich absolut nicht nachvollziehbar, wie Menschen, die selbst täglich Massentierhaltungsfleisch essen, sich über das Tierleid, das der Wolf verursacht, echauffieren. Wer die Ausrottung von Bär, Wolf und Luchs historisch verfolgt, wird merken, mit was für einem Unverständnis und einem Hass das in unseren Breiten getragen wurde. Kein feinsinniger, intelligenter Mensch könnte das heute goutieren. Und doch findet sich dieselbe Einstellung bei einem Teil unserer Mitmenschen. Erschreckend!“
„Dass Herdenschutzmaßnahmen auf Almen funktionieren, ist ein Märchen. Die Bejagung von Wölfen ist der beste Schutz für unsere Tiere.“ Mit diesen klaren Worten kommentiert LK-Präsident Siegfried Huber die neuerliche Forderung von Wiener Tierschutzaktivisten nach mehr Herdenschutzmaßnahmen auf Kärntens Almen. Dass es ohne Abschüsse nicht gehe, zeige laut Huber vor allem der Blick in die Schweiz. Dort hat die unkontrollierte Ausbreitung von Wölfen dazu geführt, dass die Schweizer Politik die Reißleine ziehen musste und ab Anfang Dezember 2023 präventive Abschüsse von Wölfen ermöglicht. Auch die Entnahme ganzer Rudel ist vorgesehen. Notwendig gemacht hat diese Kehrtwende der Schweizer Wolfspolitik die exponentielle Vermehrung von Wölfen: Aktuell leben in der Schweiz ca. 300 Tiere in 32 Rudeln, vor nur vier Jahren waren es noch 11 Rudel und rund 100 Tiere.
Herdenschutz als teurer Irrweg
Dabei hatten die Eidgenossen in den letzten Jahren massiv auf Herdenschutz gesetzt. Zuletzt war sogar das Budget für Herdenschutzmaßnahmen von 8 auf 12 Millionen Franken (12,45 Mio. Euro) aufgestockt worden. Dass die Schweiz nun dazu übergeht, Wölfe massiv zu bejagen, ist für Huber der Beweis, dass Herdenschutz auf Almen der falsche Weg ist. „Diesen teuren Irrweg sollten wir den Almbauern und den Steuerzahlern in Österreich ersparen“, fordert Huber, der mit der nun eingeschlagenen Vorgangsweise in der Schweiz den Kärntner Weg bestätigt sieht: „Die Wolfsverordnung war ein großer Schritt in die richtige Richtung. Die Entnahmen haben gewirkt, die Risszahlen sind heuer deutlich gesunken.“ Deshalb unterstützt die LK Kärnten fraktionsübergreifend das von Agrarreferent LHStv. Martin Gruber geplante Alm- und Weideschutzgesetz, das Abschüsse von Schadwölfen noch unbürokratischer ermöglichen soll.
Abschließend verwehrt sich Huber gegen immer neue Forderungen seitens der Wolfs-Befürworter: „Wer den ganzen Tag im klimatisierten Wiener Stadtbüro sitzt und noch nie auf einer Alm einen Zaun aufgestellt hat, hat aus meiner Sicht kein Recht, beim Herdenschutz mitzureden!“
Foto: VGT.at