Ein österreichweit wohl einzigartiges Sport-Projekt startet in Kärnten: 15 Sportlerinnen und Sportler mit mentaler Beeinträchtigung werden in den nächsten Monaten für einen erfolgreichen Triathlon-Start im Jahr 2023 trainieren. Geleitet wird das Projekt von Andreas di Bernardo, staatlich geprüfter Triathlon-Trainer. Kooperiert wird dabei unter anderem mit dem Olympiazentrum im Klagenfurter Sportpark, medizinisch betreut werden die Athletinnen und Athleten von Christiane Loinig und Johanna Worku. Die Trainingseinheiten werden ab sofort in der Kärnten Therme (Schwimmen) und der Leopold Wagner Arena (Laufen) aufgenommen, das Radtraining wird ab dem Frühjahr in der Villacher Alpen Arena stattfinden.
Heute, Mittwoch, wurde das ehrgeizige Unterfangen im Rahmen einer Pressekonferenz von Landeshauptmann und Sportreferent Peter Kaiser sowie Sozialreferentin LHStv.in Beate Prettner vorgestellt.
„Dieses Vorzeigeprojekt ist das beste Beispiel dafür, dass wir Inklusion auf allen Ebenen fördern. Der Sport soll Menschen zusammenführen, er soll verbinden und Grenzen abbauen – denn Inklusion ist überall in unserer Gesellschaft notwendig. Ich bin froh, dass wir dieses Projekt unterstützen können und wünsche euch allen eine Riesenfreude beim Training und tolle sportliche Leistungen“, so Kaiser. Der Landeshauptmann kündigte ebenso einen wichtigen Antrag bei der in dieser Woche stattfindenden Landessportreferenten-Konferenz im Burgenland an. „Wir werden einen Antrag einbringen, der es dem Special-Olympics-Bereich ermöglichen soll, auf mehr Fördertöpfe zugreifen zu können“, erklärte Kaiser.
Sozial- und Gesundheitsreferentin Beate Prettner sagte, das Projekt habe durch seine Bedeutung Eingang in den so genannten Landesetappenplan (LEP) gefunden. Dieser sei durch einen Regierungsbeschluss 2013 erarbeitet worden und in diesem bekenne sich das Land Kärnten vollumfänglich zur UN-Behindertenrechtskonvention. 120 Arbeitsgruppen hätten neun Leitlinien erstellt, an denen bisher 84 Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt worden sind. Der K-LEP habe mittlerweile maßgeblich zum Ausbau von Leistungen für Menschen mit Behinderung beigetragen. „Mit dem LEP wurde ein wichtiger Grundstein für die Sicherstellung von Chancengerechtigkeit für Menschen mit Behinderung gelegt. Er ist ein laufender, ein sich immer weiterentwickelnder Prozess, sozusagen ein ‚living paper‘. Ich wünsche euch allen viel Freude bei diesem sinnvollen Projekt. Sport hat positive Auswirkungen auf jede Einzelne und jeden Einzelnen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für uns alle ganz zentral“, so Prettner.
Erwachsen sei die Idee für das Projekt bei einem der jährlichen Mannschafts-Triathlonwettbewerbe der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas am Rauschelesee, erklärte Andreas di Bernardo. Dabei nahmen neben Ausbildungsteilnehmerinnen und -teilnehmern, Absolventinnen und Absolventen, Lehrerinnen und Lehrern auch Dienstleistungsnehmerinnen und -nehmer der Lebenshilfe, Diakonie, AVS und autArK in Inklusions-Teams teil. Dabei haben sich die drei inklusiven Teams unter den 15 teilnehmenden Mannschaften durch hervorragende Platzierungen ausgezeichnet. Sein Dank für die Realisierung ging sowohl an Landeshauptmann Peter Kaiser, LHStv.in Beate Prettner, Landessportdirektor Arno Arthofer und an die Unterabteilung für Chancengleichheit. „Mit dem Projekt wollen wir Vorbildwirkung für andere Einrichtungen erzielen, um Inklusion noch breiter in den Sportvereinen und der Gesellschaft zu verankern. Es ist ein kleiner Mosaikstein in der Entwicklung des LEP“, so di Bernardo. Unterstützt wird das Triathlon-Projekt auch von vielen Top-Sportlern unseres Bundeslandes wie Marco Schwarz, Vanessa Herzog.
Landessportdirektor Arno Arthofer betonte, dass man nicht nur über Inklusion rede, sondern sie auch umsetze. „Inklusion liegt uns am Herzen, daher erarbeiten wir momentan gerade auch einen Leitplan für den Behindertensport“, sagte Arthofer. Es handle sich bei dem vorliegenden Projekt um das erste langfristige Sportprojekt im Rahmen des Landesetappenplanes.
Foto: LPD Kärnten/Jannach