Neues mobiles Kinderpalliativteam Sonnenmond steht Kärntner Eltern und Kindern in schweren Zeiten zur Seite

Presseaussendung von: MOKI Kärnten

Lachen gehört zum Leben wie Tod und Trauer: Neues mobiles Kinderpalliativteam Sonnenmond steht Eltern und Kindern in schweren Zeiten zur Seite – Projekt „Hospiz macht Schule!“ nimmt Schülern die Angst vor dem Tabuthema Sterben

Wenn ein lieb gewonnener Mensch oder das eigene Kind stirbt, bricht plötzlich alles zusammen. Nichts mehr ist wie es wahr. Schmerz, Verzweiflung, Wut und Trauer breiten sich aus. Eine Situation, an die niemand gerne denkt. Deshalb wird das Thema Tod gerne aus dem Alltag verdrängt und deshalb hat es der Förderverein Kinderhospiz Sonnenmond nicht leicht. Um die Öffentlichkeit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Belastungen von Familien mit schwerkranken Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu machen, hat Sabine Grünberger bereits zum vierten Mal den Palliativ- und Hospiztag für Kinder und Jugendliche organisiert. Unterstützt wurde sie dabei von Schirmherrin Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsdirektorin der BKS Bank. Als Gastgeberin war Dr. Stockbauer beim Palliativ- und Hospiztag mit dabei und weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer solche Situationen sind und wie wertvoll die Unterstützung von Profis sein kann. Rund 50 Interessierte und Experten aus dem Palliativ- und Hospizbereich nutzten die Veranstaltung für den Gedankenaustausch und sprachen über neue Zugänge. Durch den Nachmittag führte Moderatorin Marion Hasse.

Trostpolster zum Abschiednehmen: Arbeit mit Schülern
Sabine Grünberger und ihre Mitarbeiterin Gertraud Ellersdorfer berichteten über aktuelle Projekte. „Hospiz macht Schule“ läuft mittlerweile erfolgreich ein Jahr an Kärntner Schulen. Eigens ausgebildete, ehrenamtlich arbeitende Mentorinnen gestalten gemeinsam mit den Lehrern Projekttage zu Sterben und Tod, individuell an die Klasse angepasst. So wurde in einer Klasse ein Trostpolster für eine trauernde Mitschülerin angefertigt, andere lernten die Symbolik am Friedhof kennen oder trauten sich über ihre Gefühle zu sprechen. Das positive Feedback von den Schülern überraschte Erwachsene: „Wenn man weinen muss, muss man nicht gleich weglaufen. Ich habe viel gelernt und keine Angst mehr. Es war so cool und lustig“, resümierten die Schüler. Dank Spenden kann das Projekt weiter fortgeführt werden. Interessierte Klassen, Lehrer und Schulen können sich jederzeit melden!

Erstes mobiles Kinderpalliativteam in Kärnten unterstützt Familien
Zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde am Palliativ- und Hospiztag für Kinder und Jugendliche das neue mobile Kinderpalliativteam Sonnenmond. Das multiprofessionelle Team rund um Sabine Grünberger hat dafür eigens einen Universitätslehrgang absolviert und arbeitet eng mit den Krankenhäusern zusammen. „Das Team wird aus Spenden finanziert und kann über den Förderverein Sonnenmond kontaktiert werden. Das mobile Kinderpalliativteam Sonnenmond soll die bereits bestehende Versorgung durch MOKI Kärnten zu Hause unterstützen und ergänzen. Die Begleitung der gesamten Familie steht im Vordergrund“, erklärt Grünberger.

Lachen erlaubt! Umgang mit Tod und Trauer
Nach einem berührenden Einblick in die Arbeit des mobilen Kinderpalliativteams sorgen die Rote Nasen Clowndoctors für Entspannung, Erleichterung und ein Lächeln. Ingrid Türk-Chaplek, Landesvertretung Kärnten Rote Nasen Clowndoctors, ist seit 20 Jahren aktiv dabei. „Wir sind geschulte Künstler und gehen immer von der Emotion aus“, erklärt Türk-Chaplek. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigte der Rote Nasen Clowndoctor Wolfgang Barani. Für ihn ist Humor eine Lebenseinstellung, die auch in der Pflege ihren Platz hat – abseits von blöden Witzen. Es gehe viel mehr darum, den anderen so wahrzunehmen, wie er ist und mit Dingen, die niemand erwartet, den Alltag zu durch brechen. „Lachen ist erlaubt – auch wenn es um Tod und Trauer geht“, ist er überzeugt. Aus seinem roten Koffer zauberte er so manchen Trick, den jeder, egal ob Zuhause, im Krankenhaus oder in der der Pflege einsetzen kann, um schwierige Situationen ein Stückchen leichter zu machen.

Projekte unterstützen und Kinderbuch zu Weihnachten schenken
Die Projekte sind weiterhin auf Spenden angewiesen. Jeder kann den FV Kinderhospiz Sonnenmond unterstützen, indem er das Kindergeschichtenbuch Sonnenmond für 19,90 Euro erwirbt.

Foto: FV Kinderhospiz Sonnenmond