Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Ausbau der Koralmbahn bedeutet schwerwiegende Einschnitte in Naturräume und Lebensqualität: „Hunderte Hochgeschwindigkeitszüge pro Tag donnern mit dem Ausbau auf Kärnten zu!“. Grüne informieren Bevölkerung & bringen Petition in Landtag ein.
Klagenfurt (09.11.11) - Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Koralmbahn zu einer europäischen Transitroute warnen die Grünen vor weitreichenden Naturzerstörungen, inbesondere im Bereich der Seidendorfer Au im Bezirk Völkermarkt.
Grünen-Landessprecher LAbg. Rolf Holub bringt die Befürchtungen der Einwohner vor Ort auf den Punkt: „Mit der Seidendorfer Au ist ein einzigartiges Naturjuwel in Völkermarkt in Gefahr. Die Trassenführung der Koralmbahn nach ihrem Ausbau sieht vor, dass das Augebiet mit einer Eisenbahnbrücke durchschnitten werden soll. Hunderte Hochgeschwindigkeitszüge werden in ein paar Jahren pro Tag durch das Gebiet donnern, das zahlreiche schützenswerte Tier- und Pflanzenarten (u.a. Biber, Eisvogel, Haubentaucher, Insekten- und Libellenarten uvm.) beheimatet. Auch die Bauarbeiten werden einen massiven ökologischen Eingriff bedeuten. Diese Tatsachen werden von den verantwortlichen Regierungspolitikern bei ihren Huldigungen der neuen Koralmbahn natürlich ausgespart“ kritisiert Holub in allererster Linie Landeshauptmann und Verkehrsreferent Dörfler.
Die Grünen pochen nun darauf, die in der bereits abgehandelten Umweltverträglichkeitsprüfung festgeschriebenen Punkte zum Schutz des Gebiets streng einzuhalten. Die UVP sieht vor, dass für die betroffenen Tier- und Pflanzenarten Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen werden müssen. Diese sollen im naturschutzrechtlichen Bescheid festgelegt werden, der noch nicht erlassen wurde. Holub: „Wir wollen, dass so viele Forderungen der Bevölkerung wie möglich in den Bescheid aufgenommen werden. Zusätzlich werden wir die von den Anrainern gestartete Petition in der nächsten Landtagssitzung einbringen um die Wichtigkeit des Themas zu unterstreichen. Die Petition fordert eine ökologische und unabhängige Bauaufsicht zur Kontrolle der vorgeschriebenen Auflagen zum Schutz von Natur aber auch der Anrainer sowie eine offene Darstellung der tatsächlichen Folgen der Bauarbeiten auf die ansässige Tier- und Pflanzenwelt. Eine Schaffung von Ausgleichsmaßnahmen und Ersatzlebensräumen noch vor Beginn der Bautätigkeiten ist ebenso Teil des Forderungspakets“ so der Grünen-Chef. Die Petition zur Seidendorfer Au kann auch online unter http://goo.gl/QBnQ2 unterschrieben werden.
Um die Öffentlichkeit über die drohenden Eingriffe zu informieren, veröffentlichen die Grünen auf ihrer Homepage (http://kaernten.gruene.at) einen Kurzfilm zur Seidendorfer Au: „Wir wollen die Menschen für das Thema sensibilisieren. Der Bau der Koralmbahn bedeutet auch einen umfassenden Verlust von hochsensiblen Naturräumen und eine Beschneidung der Lebensqualität der Bevölkerung entlang der Trasse“ schließt Holub.
Foto: Grüne Kärnten