Presseaussendung von: Büro LH Dörfler und Kärntner Volksgruppenbüro
LH Dörfler: Gleiche Chancen für alle Kärntnerinnen und Kärntner - Volksgruppenbüro wickelte über 5.000 Bürgeranfragen ab
Klagenfurt (LPD). Das Volksgruppenbüro beim Amt der Kärntner Landesregierung gibt es seit nunmehr 20 Jahren. Zahlreiche Service- und Dienstleistungen für die Angehörigen der slowenischen Volksgruppe wurden in dieser Zeit durchgeführt. Bilanz darüber zogen heute, Montag, Landeshauptmann Gerhard Dörfler und der Leiter des Volksgruppenbüros, Peter Karpf, in einer Pressekonferenz. Zum zwanzigsten Mal findet heuer auch der Volksgruppenkongress statt. Ihn wird am Dienstag, den 10. November, um 18.30 Uhr Bundespräsident Heinz Fischer in Klagenfurt eröffnen. Den Festvortrag hält Paul Lendvai - so wie auch schon beim ersten Kongress im Jahr 1990.
Der Landeshauptmann strich die umfassenden und wichtigen Aufgaben des unter Jörg Haider eingerichteten Volksgruppenbüros hervor. Dörfler betonte, dass er bewusst die Bezeichnung Volksgruppe verwende: "Minderheit ist nämlich eine Wertung, die ich so nicht haben will. Alle Kärntnerinnen und Kärntner sollen die gleichen Chancen haben - bei Bildung, Kultur, Wirtschaft und Infrastruktur." Daher habe das Land verstärkt in den zweisprachigen Regionen investiert und fördere auch das zweisprachige Kindergartenwesen.
Die 13 zweisprachigen Kindergartengruppen hat das Land laut Dörfler in den letzten acht Jahren mit insgesamt über 3,5 Mio. Euro unterstützt. Zum allgemeinen Landesbeitrag in Höhe von 28.503 Euro kommen bei jeder zweisprachigen Gruppe pro Jahr nochmals 41.500 Euro an Landesmitteln dazu. Für die 600 Schüler in der Slowenischen Musikschule wendet das Land 150.000 Euro pro Jahr auf. Dörfler verwies auch auf den laufenden Anstieg der Schülerzahlen im zweisprachigen Unterricht, den Kärnten vom Kindergarten bis zum Mittelschulwesen fördere. So werde auch im Rahmen der Kulturwoche der Kärntner Slowenen der Austausch von ein- und zweisprachigen Kindergarten- und Schulkindern vorangetrieben. "Dieser vertiefende Kontakt ist eine Investition in die gemeinsame Zukunft", meinte der Landeshauptmann.
Volksgruppenbüroleiter Karpf brachte in Zahlen, was das vierköpfige Team seit der Gründung am 22. November 1990 geleistet hat. So habe es beim Bürgerservice rund 5.000 mündliche und schriftliche Kontakte gegeben, rund 500 Dolmetscheinsätze und 2.600 Übersetzungen seien angefallen. Bei der Kulturförderung seien Ansuchen in Höhe von insgesamt 600.000 Euro über das Büro abgewickelt worden. Die eigene, öffentlich zugängliche Fachbibliothek fasse 2.500 Bücher, in der selbst herausgegebenen Buchreihe "Kärnten Dokumentation" würden auf über 4.000 Seiten volksgruppenrelevante Themen behandelt. Die zwanzig Volksgruppenkongresse haben laut Karpf insgesamt über 5.000 Teilnehmer aus dem In- und Ausland besucht, 5.000 Besucher habe es auch bei den 17 Kulturwochen der Kärntner Slowenen gegeben. Karpf verwies außerdem auf die Homepage www.volksgruppenbuero.at, auf der es zweisprachige Antragsformulare für Reisepass oder Jagd- und Fischereikarte bis hin zu Baby- und Müttergeld gebe. Die Kulturwoche der Kärntner Slowenen solle nachhaltiger gestaltet werden, indem Kindergärten und Schulen vermehrt eingebunden werden.
Foto: LPD/Melischnig