Eine aktuelle Erhebung des ÖAMTC hat ergeben, dass in Klagenfurt lediglich 20 Prozent der Radfahrenden und nur 9 Prozent der E-Scooter-Fahrenden einen Helm tragen. Damit liegt Klagenfurt im österreichweiten Vergleich am unteren Ende der Statistik. Insgesamt wurden im März und April 2025 österreichweit 14.856 Personen beobachtet, darunter 13.621 Radfahrende und 1.235 E-Scooter-Fahrende.
Während 37 Prozent der klassischen Radfahrenden und 55 Prozent der E-Bike-Fahrenden einen Helm tragen, sind es bei E-Scooter-Fahrenden lediglich 12 Prozent. Besonders auffällig ist, dass Nutzer von Leih-Scootern de facto keinen Helm tragen.
Regionale Unterschiede sind ebenfalls signifikant. Die höchsten Helmtragequoten bei Radfahrenden wurden in Linz (62 Prozent), Wien (51 Prozent) und Bregenz (47 Prozent) verzeichnet. Am unteren Ende der Skala befinden sich Eisenstadt (30 Prozent), Innsbruck (21 Prozent), Klagenfurt (20 Prozent) und St. Pölten (16 Prozent).
Die Erhebung zeigt auch Unterschiede in der Helmnutzung je nach Nutzungskontext: An Freizeitstrecken tragen 73 Prozent der Radfahrenden einen Helm, an Alltagsstrecken hingegen nur 35 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass Helme auf dem Weg zur Arbeit oder zu Terminen in der Stadt eher als unpraktisch empfunden werden.
Altersbedingt variieren die Helmtragequoten ebenfalls: Die niedrigste Quote findet sich bei verunglückten 15- bis 24-jährigen Radfahrenden mit 34 Prozent, gefolgt von über 85-Jährigen mit 35 Prozent. Die höchste Quote weisen die 55- bis 74-Jährigen mit 55 Prozent auf. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden bei Rad- und E-Bike-Fahrenden in den letzten zehn Jahren um 42 Prozent gestiegen, Alleinunfälle wie Stürze sogar um 112 Prozent.
Der ÖAMTC betont die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes zur Erhöhung der Sicherheit im Radverkehr. Dazu gehören eine sichere und fahrradfreundliche Infrastruktur, eine neue Fahrradkultur sowie das Miteinander der Verkehrsteilnehmenden. Das Tragen eines Helms wird als freiwillige, aber wichtige Maßnahme zur persönlichen Absicherung empfohlen.
Foto: Mein Klagenfurt