Es gibt Situationen und Krankheiten, bei denen die Verfügbarkeit eines passenden Stammzellspenders lebensrettend sein kann. Diese Person kann darüber entscheiden, ob Ihr Kind, Ihr Partner oder eine andere betroffene Person die Krankheit überlebt oder nicht.
„In Österreich erkranken durchschnittlich drei Menschen pro Tag an Leukämie, darunter viele Kinder. Pro Jahr sind in Österreich über 300 vorwiegend an Leukämie erkrankte Patientinnen und Patienten auf die Spende von passenden Stammzellen angewiesen. Für rund 10 Prozent kann jedoch kein Spender mit kompatiblen genetischen HLA-Merkmalen gefunden werden“, erklärt Prim. Prof. Dr. Wolfgang Eisterer, Leiter des Onkologischen Zentrums und Abteilungsvorstand der Inneren Medizin und Hämatologie und internistischen Onkologie am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee.
Um diese Stammzellspender finden zu können, müssen sie zuerst typisiert werden. Dazu reicht ein einfacher Wangenabstrich aus, um die notwendigen sechs HLA-Merkmale zu bestimmen. Das sind kleine Abschnitte der menschlichen DNA, die darüber entscheiden, ob Menschen als Lebensretter zueinander passen. Eisterer: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gene zweier Menschen zusammenpassen und somit eine Stammzellspende möglich ist, liegt bei 1:500.000.“ In Österreich sind rund 285.000 Menschen, rund 3% typisiert.
Hohe Beteiligung
Im Klinikum Klagenfurt fand am 21. Mai 2025 eine groß angelegte Typisierungsaktion statt, die auf überwältigende Resonanz stieß. Mehr als 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlichster Berufsgruppen nutzten die Gelegenheit, sich typisieren zu lassen und damit einen bedeutenden Beitrag zur lebensrettenden Stammzellspende zu leisten. Die hohe Beteiligung zeigt das Engagement der Belegschaft. Besonders erfreulich ist die Vielfalt der Teilnehmenden: Von Ärztinnen und Ärzten über Pflegekräfte bis hin zu Mitarbeitenden aus Verwaltung und Technik, alle vereinte das gemeinsame Ziel, potenziellen Patientinnen und Patienten Leben zu schenken. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele der Mitarbeitenden bereit sind, sich für andere einzusetzen. Jeder Einzelne könnte eines Tages die entscheidende Person sein, die ein Leben rettet“, freut sich der Leiter des Onkologischen Zentrums.
"Mit dieser Aktion wurde nicht nur Bewusstsein für die Bedeutung der Stammzellspende geschaffen, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität gesetzt. Wir hoffen, dass unsere Initiative dazu beiträgt, noch mehr Menschen für die Typisierung zu sensibilisieren", so die KABEG in einer Aussendung.
Foto: Mein Klagenfurt