In Kärntens Haushalten liegen derzeit rund 850.000 alte Smartphones ungenutzt in Schubladen und Kästen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Fraunhofer Austria, die im Auftrag des nachhaltigen Elektronik-Marktplatzes refurbed durchgeführt wurde. Allein 270.000 dieser Geräte könnten wiederaufbereitet, also refurbished, und damit gewinnbringend verkauft werden, mit einem Marktwert von bis zu 200 Euro pro Gerät.
Der reine Materialwert liegt laut Studie bei über 2 Millionen Euro. Besonders ins Gewicht fällt, dass sich das große Potenzial ausschließlich auf Geräte bezieht, die zwischen 2011 und 2023 angeschafft wurden, aktuelle Altgeräte aus dem Jahr 2024 wurden noch nicht mitberechnet.
Ziel der Studie war es, das wirtschaftliche und ökologische Potenzial des Refurbishments konkret zu beziffern. Studienautor Paul Rudorf von Fraunhofer Austria erklärt, dass durch das professionelle Wiederaufbereiten gebrauchter Smartphones sowohl Elektroschrott reduziert als auch wertvolle Rohstoffe eingespart werden. Für Konsumenten ergibt sich darüber hinaus ein klarer finanzieller Anreiz.
Peter Windischhofer, Mitgründer von refurbed, betont die Umweltwirkung dieses Ansatzes: „Allein mit refurbished Geräten könnten in Europa bis zu 24 Millionen Tonnen CO2 eingespart und 8,5 Milliarden Kubikmeter Wasserverbrauch reduziert werden.“
Auch die Rückgabe funktioniert unkompliziert: Über die Plattform refurbed kann der Zustand des eigenen Smartphones geprüft und der potenzielle Rückkaufwert direkt online ermittelt werden. Durchschnittlich lohnt sich ein Rückverkauf besonders bei Geräten, die nicht älter als vier Jahre sind. Selbst beschädigte Bildschirme oder schwache Akkus sind kein Hindernis, da diese Komponenten leicht ersetzt werden können. Zudem garantiert refurbed eine zertifizierte Datenlöschung, bevor ein Gerät wieder in Umlauf gebracht wird.
Die Studie wurde am 19. Februar 2025 nach den ISO-Standards 14040 und 14044 durch die Zertifizierungsstelle GUTcert extern verifiziert. Damit ist auch die Seriosität der zugrunde liegenden Zahlen abgesichert.
Das Fazit der Studie ist eindeutig: Kärnten hat nicht nur ein verborgenes Millionenpotenzial in Form ungenutzter Smartphones, sondern auch die Chance, einen aktiven Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft zu leisten. Wer sein altes Gerät also noch immer in der Lade liegen hat, könnte bald nicht nur Geld verdienen, sondern auch Umwelt und Wirtschaft unterstützen.
Grafik: refurbed