In einer aktuellen Aussendung kritisiert die Aktion kritischer Schülerinnen und Schüler Kärnten (AKS) die mangelnde Inklusion im österreichischen Bildungssystem. Anlass ist laut AKS der Fall eines Maturanten aus Klagenfurt, dem trotz attestiertem Behinderungsgrad von 40 Prozent ein gesetzlich vorgesehener Nachteilsausgleich verweigert werde.
Obwohl laut § 18 Abs. 6 Schulunterrichtsgesetz grundsätzlich ein Anspruch auf Nachteilsausgleich besteht, sei ihm dieser trotz fachärztlicher Empfehlung nicht gewährt worden.
Die AKS Kärnten kritisiert diesen Fall als symptomatisch für ein Schulsystem, das ihrer Meinung nach Menschen mit Behinderungen strukturell benachteiligt. „Bildung ist ein Grundrecht für alle. Österreich verstößt mit seinem Sonderschulwesen und der praktischen Umsetzung an Regelschulen gegen die UN-Behindertenrechtskonvention“, heißt es in der Stellungnahme.
Laut AKS stehen Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen vor zusätzlichen Hürden, wenn es um Prüfungen wie die Matura geht. Anstatt gezielt Unterstützung zu erhalten, würden sie häufig mit Ablehnung oder bürokratischen Hürden konfrontiert.
Um auf das Thema aufmerksam zu machen, hat die AKS eine Petition unter dem Titel „FairMatura“ gestartet. Diese kann online unter change.org/fairmatura unterstützt werden. Mit der Aktion will die Schülerinnenvertretung ein Zeichen für Chancengleichheit und Inklusion setzen.
Trotz der fehlenden Unterstützung wird Daniel laut AKS die Matura antreten. Die Aktion kritischer Schüler Kärnten fordert in diesem Zusammenhang eine inklusive Schule, die allen Jugendlichen gleiche Chancen bietet, unabhängig von ihren Voraussetzungen.
Foto: Mein Klagenfurt