Ingeborg-Bachmann-Preis mit Überraschungen und Anmelderekord

Im Vorfeld wird auch das Geburtshaus der namengebenden Schriftstellerin in der Henselstraße öffentlich zugänglich gemacht, verrät Bürgermeister Christian Scheider.

Wenn in ganz Österreich, Deutschland und der Schweiz vom „schönsten Betriebsausflug der Literatur“ die Rede ist, geht es ganz klar um den Ingeborg-Bachmann-Preis.

„Wir sehen heuer bereits im Vorfeld, dass immer mehr literarisch interessierte Menschen ganz ohne berufliche Notwendigkeit nach Klagenfurt kommen wollen. Manche Menschen sagen, dass die Tage der deutschsprachigen Literatur ein idealer Kulturkurzurlaub sind: Lesungen und Diskussionen ab dem Vormittag, am Nachmittag der See und dann Gespräche mit der gesamten Literaturszene am Abend. In der letzten Juniwoche wird die Kärntner Landeshauptstadt tatsächlich zu einer Literaturhauptstadt“, sagt Bachmannpreis-Koordinator Horst L. Ebner vom ORF-Landesstudio Kärnten.

Die überregionale bzw. internationale Strahlkraft freut auch Bürgermeister Christian Scheider: „Der Bachmann-Preis ist zu einer kulturellen Institution geworden, wie man sie nur selten findet. Die Stadt Klagenfurt steht voll und ganz hinter dem Bewerb, der in Klagenfurt geboren ist, sich samt oft stürmischen Herausforderungen der Zeit großartig entwickelt hat und heute aus dem Kulturleben der Stadt nicht mehr wegzudenken ist.“ Ein wesentlicher Faktor in diesem Zusammenhang ist, so Scheider, Kontinuität. Daher ist es eine Selbstverständlichkeit für die Stadt Klagenfurt, dem ORF Kärnten weiterhin als starker Partner zur Seite zu stehen. Die Stadt Klagenfurt stiftet auch den Hauptpreis, den mit 25.000 Euro dotierten Ingeborg-Bachmann-Preis.

Im Vorfeld des Bewerbes wird, kündigt Bürgermeister Scheider an, das Geburtshaus der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann in der Henselstraße öffentlich zugänglich gemacht.

„Das Ingeborg-Bachmann-Haus, das mit Ausstellungen das Leben und Werk der Schriftstellerin nachzeichnet und vom kärtnten.museum geführt wird, wird am 17. Juni mit einem Straßenfest eröffnet“, so Scheider.

Eine weitere, sehenswerte Überraschung rund um den Literaturwettbewerb kündigt ORF-Landesdirektorin Karin Bernhard an: Am Tag vor der Eröffnung wird im Bachmann-Park beim ORF Landesstudio Kärnten eine Installation von Brandy Brandstätter eingeweiht. Das Kunstwerk wurde anlässlich des 90. Geburtstages von Ingeborg Bachmann bei einer Ausstellung im Musilmuseum präsentiert. Jetzt ist das aus Säulen bestehende Werk, das das Portrait der Dichterin zeigt, aus wetterfestem Material nachgebaut worden und erhält seinen Platz im ORF-Garten (Bachmann-Park).

„Klagenfurt Marketing“ hat rund um den Bewerb ein vielfältiges Programm mit mehr als 50 Veranstaltungen unter dem Titel „Salon Inge“ geschnürt. Kein Wunder also, dass im Büro von Bachmannpreis-Koordinator Horst Ebner „so viele Akkreditierungen wie noch nie“ eintrudeln.

Beim diesjährigen Bachmannbewerb lesen 9 Autorinnen und 5 Autoren ihre bis zu diesem Zeitpunkt unveröffentlichten Texte. Der Jury sitzt ab diesem Jahr Klaus Kastberger vor. Neu in der Jury ist die Literaturkritikerin und Dramatikerin Laura de Weck.

Unter den Autorinnen findet sich mit Tamara Stajner eine ehemalige Literaturkurs-Stipendiatin. Die in Novo Mesto geborene Autorin, die in Wien Violine studiert hat, feiert als Schriftstellerin große Erfolge und wurde u.a. mit dem Meraner Lyrikpreis ausgezeichnet. Selbstverständlich findet der Klagenfurter Literaturkurs, aus dem schon einige Bachmannpreis-Teilnehmerinnen und Teilnehmer, aber auch Gewinner hervorgegangen sind, auch dieses Jahr wieder im Vorfeld des Bewerbes statt.

Zehn junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller haben an den Tagen vor dem Bachmann-Bewerb die Möglichkeit, mit den erfahrenen Autoren wie Josef Winkler, Julia Weber und Thomas Lang an ihren Texten zu arbeiten.

Weitere Infos: https://bachmannpreis.orf.at

Foto: StadtKommunikation / Puch