In Kärnten, nahe Villach, entsteht derzeit Europas erstes energieautarkes Blackout-Wohnprojekt. Dieses legt den Fokus auf Unabhängigkeit und Sicherheit und kann sich komplett mit Ökoenergie selbst versorgen. Bei einem totalen Blackout kann die krisenfeste Siedlung einen Monat lang völlig autark funktionieren.
Kein Licht, kein Internet und keine WC-Spülung. Nichts geht mehr, wenn der Strom ausfällt und vielleicht ganz Österreich dunkel bleibt. In Pöckau bei Arnoldstein in Kärnten realisieren das St. Veiter Architekturbüro „skape architects“ gemeinsam mit der MC Hofstellen GmbH und Projektentwickler und -Leiter Kurt Strasser das erste Blackout-Dorf in Europa. Sollte ein Stromausfall das ganze Land in den Ausnahmezustand versetzen, wäre Pöckau ein Monat komplett energieautark und krisensicher. Noch nie wurde in Europa eine Überbauung in dieser Größe mit einer komplett energieautarken Versorgung realisiert. Die innovative Wohnsiedlung, die nach den höchsten Energieeffizienzstandards entsteht, wird damit zum Vorzeigeprojekt für die Energiewende und zeigt wie ein Leben mit Ökoenergie funktioniert. Der Bau der neun Häuser mit insgesamt 49 Eigentumswohnungen samt Terrasse, Balkon, Loggia und Garten schreitet derzeit planmäßig voran.
Erstes Blackout-Dorf in Europa
Die wichtigsten Säulen des Designkonzepts, dass auf dem rund 10.000 m2 großen Areal umgesetzt wird: „Umwelt und Natur, Nachhaltigkeit, technologische Innovation, Wellness und Achtsamkeit – greifen ineinander, da sie sich alle direkt gegenseitig beeinflussen“, beschreibt Architekt und Baumeister DI Stefan Kogler, der mit seinem Architekturbüro „skape architects“ und dem Bauherren Kurt Strasser das „Klimadorf“ von langer Hand geplant und von Anfang an begleitet hat. Der Planer kommentiert das erste Projekt der Marke „Energieautarke Wohnsiedlung“ wie folgt: „Ein Bauprojekt in dieser Größenordnung erfordert viel Kreativität im Hinblick auf die Architektur in Kombination mit Nachhaltigkeit und den Energielösungen. Die Häuser fügen sich bewusst in das Ortsbild ein und sprechen eine an das ländliche Erscheinungsbild angepasste Formensprache.“
Klimawende in den eigenen vier Wänden
Bei der Gestaltung der Anlage wurde auf die Energieeffizienz großer Wert gelegt – einerseits um die Umwelt zu schonen, anderseits um die Betriebskosten niedrig zu halten. Die nachhaltige Bauweise der neun Blackout-Häuser, beruht auf Regionalität, Qualität und Ressourcenschonung und werden in Holz- und Holzriegelbauweise von einem Kärntner Betrieb gebaut.
Die Sonne im Dorf
Sonnenenergie deckt die benötigte Energie der Häuser, des angrenzenden Betriebes, des Bio-Badeteichs und die für den Bau des Gebäudes benötigte Energie ab und ermöglicht rechnerisch eine komplette Unabhängigkeit vom Stromnetz.
Selbstversorgung dank Photovoltaik, Erdwärme, Notstromaggregat und Holzofen
„Geheizt und gekühlt wird mittels Grundwasserwärmetauscher in Kombination mit einer großzügig dimensionierter Photovoltaik-Anlage. Hinzu kommt die nachhaltige Bauweise, die dazu beiträgt, den Energieverlust zu minimieren“, erklärt Architekt und Baumeister DI Stefan Kogler. Die Trinkwasserversorgung findet über eine eigene Quelle/Brunnen statt. Somit stammen Wasser, Wärme und Strom aus eigenen Ressourcen. Jede Wohneinheit verfügt über einen eigenen Holzofen mit Kochfunktion. Spezielles Kaminholz werde bereitgestellt. Für die Elektrik, zum Betrieb des Kühlschranks, zur Beleuchtung oder Handyaufladen stehen den Käufern der neun Häuser mit 49 Eigentumswohnungen Akkus und ein Notstromaggregat parat.
Krisenfeste Wohnanlage
„Die gesamte krisenfeste Dorfanlage ist darauf ausgerichtet, zumindest einen Monat lang bei einem eventuellen totalen Blackout völlig autark zu funktionieren“, kalkuliert Projektleiter Kurt Strasser. Für Elektrofahrzeuge werden Anschlüsse zum Aufladen zur Verfügung stehen. Zudem verfügen die Erdgeschoßwohnungen über einen eigenen Garten mit Hochbeeten zum Anbau von Obst und Gemüse. Auch auf den Balkonen sind Hochbeete zur Selbstversorgung eingeplant. Projektentwickler- und Leiter Kurt Strasser ist überzeugt mit dieser autarken Wohnanlage den Nerv der Zeit getroffen zu haben. „Alle reden von der Energiewende. Wir gehen mit diesem Dorf in die konkrete Umsetzung und setzen innovative Akzente für zukunftsorientiertes Leben und Wohnen“, beschreibt Strasser die Wahl des neuen Wohnkonzepts.
Bio-Schwimmteich ist das Highlight der Anlage
Das kreisförmige Ensemble der Wohnanlage vermittelt ein Gefühl der Offenheit sowie ein ständiges Bewusstsein für die Natur, da sie den Gebäuden ein transparentes Aussehen verleiht. Das Kernstück des neu konzipierten und energieautarken Wohndorfes bildet ein 500 m2 großer Bio-Schwimmteich, der die errichteten Wohnhäuser umschließt. Über ein Drittel des großzügigen biologischen Teiches erstreckt sich ein Pflanzenklärbecken. Im Winter kann der Teich als Eislaufplatz genutzt werden. Um den ökologischen Fußabdruck vor Ort so gering wie möglich zu halten, werden auch keine Wege betoniert, stattdessen nur geschottert.
Großer Zuspruch
Die Eigentumswohnungen werden zu marktüblichen Preisen verkauft und haben einen perfekt zugeschnittenen Grundriss. Auch Familien werden in das Klimaviertel einziehen. Für sie ist die Siedlung attraktiv, da die Häuser so angeordnet sind, dass eine autofreie Begegnungszone mit Kinderspielplatz entsteht. Das Interesse sei bereits jetzt sehr groß.
Weitere Infos unter: www.poeckau1.com
Fotos: skape architects