Menschen mit Behinderungen gehen aktiv auf Kärntner Gemeinden zu und pflanzen Obstbäume für ein inklusives Miteinander. Aktion der Lebenshilfe findet in ganz Österreich statt.
Anlässlich des Europäischen Aktionstages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (5. Mai) startete die Lebenshilfe in ganz Österreich Aktionen, um auf die Teilhabe aller Menschen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Menschen mit Behinderungen gehen aktiv auf die Gemeinden zu und überreichen einen Leitfaden mit Tipps und Informationen, wie eine inklusive Gemeinde nicht nur ein Vorteil für eine kleine Gruppe, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger sein kann.
Auch in Kärnten besucht die Lebenshilfe Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, überreicht ihnen den Leitfaden und führt interessante Gespräche zu nachhaltigen und inklusiven Zielen für ein Mehr an Miteinander. Bisher fanden diese bereits in den Gemeinden und Städten Klagenfurt, Finkenstein, Spittal an der Drau, Ferlach und Magdalensberg statt. Viele weitere werden noch in den kommenden Monaten folgen. Oskar Obkircher vertritt bei den Gesprächen in den Kärntner Gemeinden die Menschen mit Behinderungen. Der 60-jährige ist in der Lebenshilfe Kärnten in der Werkstätte Ledenitzen beschäftigt und setzt sich außerdem in der Rolle als Selbstvertreter und stimmberechtigtes Vorstandsmitglied für die Interessen von Menschen mit Behinderungen in Kärnten und in Österreich ein. „Bei dieser Aktion suchen wir das Gespräch mit den Gemeinden, sammeln dabei Erfolgsbeispiele und bringen die Ideen von Menschen mit Behinderungen ein“, erklärt Obkircher.
Silke Ehrenbrandtner, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Kärnten ergänzt dazu: „Ich bin begeistert über die Resonanz der Gemeinden zu diesem Thema. Mit dem Leitfaden für inklusive Gemeinden der Lebenshilfe Österreich möchten wir die Verantwortlichen in unserer Nähe unterstützen und stehen mit den Selbstvertreterinnen und Selbstvertretern als Expertinnen und Experten in eigener Sache und in Fragen rund um die Themen Barrierefreiheit und Inklusion gerne beratend zur Seite.“
Der Inklusionsbaum
Als ein Zeichen für ein Miteinander wird gemeinsam in der Gemeinde ein Inklusionsbaum gesetzt. Dieser Baum soll an einer zentralen und für alle zugänglichen Stelle gepflanzt werden. So sollen in Zukunft alle Menschen in den Genuss der „Früchte der Inklusion“ kommen.
In der Vision einer inklusiven Gemeinde wohnen und leben Menschen mit Behinderungen mitten in der Gemeinschaft – von Anfang an. Kinder mit und ohne Behinderungen besuchen die gleichen Kindergärten und Schulen in ihrer Nachbarschaft. Ausbildung und Beruf finden gemeinsam in inklusiven Betrieben statt. In der Freizeit haben alle die Möglichkeit in Sportvereinen, Theater- oder Musikgruppen nach ihrer Wahl mitmachen zu können. Barrierefreie Zugänge oder Informationen in einfacher Sprache sind zum Beispiel nicht nur ein Vorteil für Menschen mit Behinderungen, sondern für alle ein Mehrwert und eine Erleichterung im Alltag. Alle Menschen werden in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit anerkannt und wertgeschätzt. Das ist Inklusion.
Oskar Obkircher bestätigt: „Jeder Schritt in Richtung Inklusion ist ein guter. Egal wie groß er ist.“
Informationen zum Leitfaden für inklusive Gemeinden
Mehr zum Thema Inklusion in den Gemeinden und der Leitfaden sind unter folgendem Link abrufbar: https://lebenshilfe.at/inklusion/themen/selbstbestimmt-wohnen/
Foto: Lebenshilfe Kärnten