Presseaussendung von: LH Kaiser
LH Kaiser und LR Ragger bei Festakt in der Mittelalterstadt – Bundesehrenzeichen für Regisseur Adi Peichl
Klagenfurt (LPD). Am 25. Mai 1215 wurde Friesach erstmals urkundlich als „civitas“ bezeichnet und ist damit die älteste Stadt in Kärnten. An diesem Pfingstwochenende wurde das stolze Jubiläum „800 Jahre Stadt Friesach“ mit einem Konzert sowie einem Vereins- und Partnerstädtetag gefeiert. Heute, Montag, fanden eine Festmesse in der Stadtpfarrkirche und ein großer Festakt am Hauptplatz statt. Daran nahmen seitens der Landesregierung auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Christian Ragger teil. In diesem besonderen Rahmen wurde dem Schauspieler, Regisseur und künstlerischen Leiter der Friesacher Burghofspiele, Adi Peichl, das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ überreicht.
Kaiser meinte in seiner Festansprache, dass ein großer Teil der Zukunft der ältesten Stadt Kärntens in deren Vergangenheit liege. Man setze hier in vielen Projekten auf die reiche Geschichte und entwickle gemeinsam Stärken. Das Land Kärnten selbst brauche in der aktuell schwierigen Situation den Blick nach vorne, solle aber auch Mut, Erfolg, Weisheit und Spirit aus der Vergangenheit nehmen. Der finanziellen Bedrohung des Landes sei mit Geld und Geldwerten allein nicht zu begegnen. Man müsse stärker klar machen, dass Materialismus nicht das Alleinbestimmende sein dürfe. „Wir müssen die Kreativität der Menschen und unserer Betriebe, die geistige Stärke und das Miteinander zum Positiven für das Land einsetzen“, appellierte Kaiser. „Schöpfen wir aus ‚800 Jahre Stadt Friesach‘ heraus Kraft für ganz Kärnten, um unserem Land den Stellenwert zu schaffen, der ihm im Herzen Europas gebührt“, betonte der Landeshauptmann.
Ragger sagte, dass seine gute Verbindung zu Friesach unter anderem aus seiner Zeit als Soziallandesrat herrühre. Dabei habe er den hohen sozialen Charakter der Stadt kennengelernt. Hier habe man das Betreute Wohnen ins Leben gerufen und sehr bedeutend sei auch das Krankenhaus Friesach. Die Gäste aus Italien wurden von Ragger mit einigen Worten auf Italienisch begrüßt. Landtagsabgeordneter Franz Wieser sprach in Vertretung von Kulturlandesrat Christian Benger und verwies auf das engagierte gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Leben in Friesach.
„Das Ja zu Friesach zeigt uns den Weg in die Zukunft“, meinte Friesachs Bürgermeister Josef Kronlechner und betonte, dass menschlicher Wille und begeisterungsfähige Menschen die Entwicklung einer Stadt am stärksten positiv beeinflussen könnten. Er strich ebenfalls den guten Zusammenhalt, das starke Ehrenamt und die hohe Lebensqualität in Friesach hervor. Er wünsche sich eine gute touristische Zukunft für die Mittelalterstadt mit ihrer Kultur und schönen Natur sowie dem Arbeitsplätze schaffenden Burgbau.
Generalvikar Hansjörg Hofer von der Erzdiözese Salzburg verwies auf die lange gemeinsame Geschichte, Friesach sei bis 1803 im Besitz der Salzburger Bischöfe gewesen. Bürgermeister Jürgen Fundke aus Bad Griesbach in Bayern blickte auf die Zusammenarbeit in der seit 2006 bestehenden Städtepartnerschaft mit Friesach sowie auf die über 50 Jahre lang bestehende Verbindung zwischen den beiden Sankt Salvators zurück. Bürgermeister Luciano Patat aus der italienischen Partnerstadt Cormòns strich ebenso die vielen gemeinsamen Projekte hervor.
Die Laudatio für den geehrten Adi Peichl – er ist u.a. bereits Träger des „Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten“ und des „Ehrenrings der Stadt Friesach“ – hielt Schauspieler Peter Kowal. „Kärnten gratuliert einem seiner großen Söhne“, sagte der Landeshauptmann. Der zweite Landtagspräsident Rudolf Schober – er hat die Auszeichnung über die österreichische Präsidentschaftskanzlei initiiert – dankte Peichls Gattin Claudia für die Bereitstellung der nötigen Informationen. Peichl selbst dankte seinen Kindern, seiner Frau, den aus Wien, Tschechien und Budapest angereisten Freunden und Verwandten, aber vor allem auch seinen Theatergruppen für ihren Einsatz und Idealismus.
Neben Peichl wurden noch zwei verdiente Friesacher Persönlichkeiten geehrt: Hannelore Maurer als Obfrau der „Friesacher Bürgerfrauen“ (Laudatio: Monika Plieschnegger, Präsidentin des Landesverbands der Städtischen Bürger- und Goldhaubenfrauen) für ihr soziales Engagement und Heinrich Sandler als Obmann der „Freunde der Friesacher Burghofspiele“ (Laudatio: Helmut Wachernig, Obmann des Vereins der „Friesacher Burghofspiele“) für seine Verdienste um das kulturelle Leben. Beide erhielten vom Bürgermeister den „Wappenring in Gold“.
Über die Geschichte der Stadt informierte Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl. Laut ihm ist das „civitas“ von 1215 eine eher zufällige Erstnennung, die Entwicklung zur Stadt sei schon ab 1180/90 erfolgt. Erst 1339 sei dann die Stadtrechtsverleihung erfolgt, was aber als Privilegienbestätigung zu verstehen sei.
An der von den „Musikfreunden Friesach“ musikalisch umrahmten Veranstaltung nahmen u.a. noch Diözesanbischof Alois Schwarz, Bezirkshauptfrau Claudia Egger, Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik und der stellvertretende Militärkommandant Erhard Eder und „Burgbau-Fundator“ Johannes Grabmayer teil.
Foto: Büro LH Kaiser/KK