Presseaussendung von: MOKI Kärnten
Hospiz macht Schule: Erstmals wurden 17 Kärntner ausgebildet – sie werden ehrenamtlich Kinder und Jugendliche an Schulen den Umgang mit Leben, Alter, Sterben, Tod und Trauer näher bringen
Egal, ob das Lieblingskuscheltier verloren geht oder sich die Eltern scheiden lassen, Schmerz und Trauer begegnen Kindern schon in frühen Jahren. Umso so wichtiger ist es, dass sie lernen mit diesen Gefühlen umzugehen und dabei hilft das Projekt „Hospiz macht Schule“. 17 ehrenamtliche Mitarbeiter wurden speziell geschult, um mit den Kindern und Jugendlichen an Schulen zu arbeiten und sie für die Lebensthemen Sterben, Tod und Trauer zu sensibilisieren.
Klagenfurt, 27. Mai 2014: Kinder und Jugendliche werden häufiger mit Tod, Sterben und Trauer konfrontiert als es den Erwachsenen lieb ist. „Aber da wir immer in der Annahme sind, Kinder vor diesem Teil des Lebens abschotten zu müssen, um ihnen Leid zu ersparen, nehmen wir ihnen die Chance, zu lernen, mit dieser Lebenssituation umzugehen“, weiß Sabine Grünberger vom Förderverein Kinderhospiz Sonnenmond. Daher initiierte sie erstmals in Kärnten das Projekt „Hospiz macht Schule“, welches bereits 2002 von Monika Benigni vom Hospizverein Steiermark entwickelt wurde. Dabei wurden an vier Tagen mit 36 Unterrichtseinheiten 17 Kärntner und Kärntnerinnen im Schloss Harbach speziell für den ehrenamtlichen Einsatz an Schulen von den Hospiz-Expertinnen Monika Benigni und Monika Specht-Tormann geschult.
Der Großteil der Teilnehmer arbeitet bereits in der Hospizbegleitung oder hat eine Palliativausbildung und damit beste Grundvoraussetzungen für die Wissensvermittlung rund um die Themen Leben, Alter, Sterben, Tod und Trauer. „Jeder der ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter wird ein Projekt an einer Schule, von der Volksschule bis hin zur Oberstufe, im Rahmen von mindestens drei Doppelstunden umsetzen. Gemeinsam mit den Lehrern wird der Unterricht gestaltet und die Schüler für die Themen sensibilisiert“, erklärt Grünberger, die Projektleiterin für Kärnten. Es ist ihr ein Anliegen das Bewusstsein der Jugendlichen zu schärfen, ihnen Raum geben, sich damit auseinanderzusetzen und auch auszutauschen. Danach seien Jugendliche viel aufmerksamer für das Thema Hospiz und Palliativ und üben gleichzeitig einen respektvollen Umgang mit den Themen Leben, Sterben, Tod und Trauer. Sie bekommen eine angstfreiere, positivere Einstellung zum Tod. Außerdem lernen sie die Möglichkeit kennen, mit den auftretenden Problemen besser umzugehen.
Das Projekt ist für Grünberger eine Investition in die Zukunft. „Wenn wir gelernt haben, mit alten, kranken, sterbenden und trauernden Menschen liebevoll, mit Respekt und deren Würde bewahrend umzugehen, werden wir diese Haltung, die uns auch persönlich bereichert, nicht nur an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben, sondern vielleicht auch notwendige Einstellungsänderungen in Gesellschaft und bei politischen Verantwortungsträgern bewirken.“
Foto: kk