Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Kultursprecherin GRin Evelyn Schmid-Tarmann erhofft sich vom neuen Landeskulturreferenten, die Versäumnisse der Vergangenheit nachzuholen und die weltberühmte Kärntner Künstlerin zu würdigen. Ein kleines, biographisches Lassnig-Museum wäre ein schönes Symbol. Ihr ehemaliges Atelier in der Klostergasse wäre eine Option.
Klagenfurt (31.05.2013). Nach zahlreichen internationalen und österreichischen Preisen wird Maria Lassnig nun zur Eröffnung der 55.Biennale von Venedig der „Goldene Löwe“ für ihr Lebenswerk verliehen. Mittlerweile ist die berühmte Künstlerin 93 Jahre alt geworden.
„Der 1985 in Klagenfurt verliehene Landespreis war bisher die einzige Auszeichnung Kärntens, obwohl Maria Lassnig zeitlebens eine starke Beziehung zu ihrer Heimat hatte“, Kultursprecherin GRin Evelyn Schmid-Tarmann berichtet weiter:
In Kappel am Krappfeld geboren, übersiedelte sie noch als Kind nach Klagenfurt. 1941 ging sie nach Wien, kehrte aber nach Ablegung ihres Diploms 1945 nach Klagenfurt zurück. Ihr Atelier war am Heiligen-Geist-Platz / Ecke Klostergasse. Hier entstanden Porträts, Stillleben und Tierbilder. Bis 1951 – sie lebte danach in Wien, Paris und New York - war das Atelier von Maria Lassnig Treffpunkt bedeutender KünstlerInnen und DichterInnen. Maria Lassnig besitzt ein Haus in der Tschabuschnigstraße, welches allerdings schon viele Jahre unbewohnt ist. Im Hofgebäude lebte lange Jahre der Aktionskünstler Viktor Rogy - dann auch mit seiner späteren Ehefrau, der Künstlerin Bella Ban - bis zu seinem Tod. Ihr Sommeratelier hat Maria Lassnig in einer aufgelassenen Volksschule im Metnitztal.
„Es wäre an der Zeit, die Ausnahmekünstlerin Maria Lassnig auch in ihrer Heimat zu ehren.* Ich setze große Hoffnung in Kulturreferenten Wolfgang Waldner. Ich werde ihm vorschlagen, ein kleines, biographisches Museum für Lassnig einzurichten. Gerne stelle ich den Kontakt mit der jetzigen Besitzerin des ehemaligen Ateliers in der Klostergasse her. Man könnte auch initiieren, dass ihr Haus in der Tschabuschnigstraße revitalisiert und zu einem Museum wird,“ ist Kultursprecherin GRin Evelyn Schmid-Tarmann überzeugt.
*Die Zeit von 1989 bis März 2013 war für Kärntens Kulturszene düster. Unter Kulturreferent Jörg Haider verließen viele Künstlerinnen und Künstler Kärnten, die freie Kulturszene wurde von ihm systematisch ausgehungert und gespalten. Für seinen Nachfolger Harald Dobernig gab es nur die Volkskultur, kritische Kulturschaffende ignorierte er einfach, während er die Hochkultur irgendwie verwalten ließ. So wurde mehr als zwei Jahrzehnte verabsäumt, eine der bedeutendsten bildenden Künstlerinnen der Gegenwart, Maria Lassnig, zu würdigen.
Foto: kk