Presseaussendung von: Büro LR Ragger
LR Ragger: Bedarf an Schulsozialarbeit sehr hoch
Klagenfurt (LPD). Schüler - Eltern - Lehrer: Diese Spannungsfelder versucht die Schulsozialarbeit zu verbinden. Seit dem Schuljahr 2008/09 waren an elf Kärntner Schulen acht Schulsozialarbeiter im Einsatz. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde heute, Freitag, die Schulsozialarbeit in Wolfsberg vorgestellt. "Dieses auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt hat gezeigt, dass der Bedarf an Schulsozialarbeit in Kärnten sehr hoch ist", erklärte Sozialreferent Landesrat Christian Ragger. Zu Semesterbeginn 2011 ist auch in Wolfsberg in Kooperation mit dem Unterrichtsministerium das Projekt gestartet worden.
Generell ist die Schulsozialarbeit in Österreich ein noch junges Gebiet, gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. Viele Probleme, wie etwa Krisen in der Familie oder im Freundeskreis, fallen nicht in die primäre Zuständigkeit von Lehrern. Schulsozialarbeiter können hier wertvolle Hilfestellungen bieten und durch ihre Vernetzung mit dem Bereich der Jugendwohlfahrt effizient und rasch eingreifen. "Es wäre aber zu wenig zu sagen, Schulsozialarbeit beginnt erst, wenn bereits die Probleme bestehen. Vielmehr versuchen die Schulsozialarbeiter in besonderem Ausmaß präventiv einzugreifen", stellte die Leiterin der Jugendwohlfahrt in Kärnten, Christine Gaschler-Andreasch, fest.
Die Erfahrungen aus drei Jahren Schulsozialarbeit in Kärnten sind in einem Evaluationsbericht der FH Kärnten - Studiengang Soziale Arbeit zusammengefasst. So gaben rund 75 Prozent der befragten Lehrer an, dass aus ihrer Sicht die psychosozialen Belastungen in den letzten Jahren erheblich zugenommen haben. Interessant auch, dass die Jugendlichen eher Angst vor ihren Mitschülern haben als vor den Lehrern. Auch die Sicht der Schülerinnen auf die Schulsozialarbeit wurde erhoben: Rund die Hälfte steht dem Angebot positiv gegenüber und weiß das Angebot zu schätzen. "Ich sehe die Schulsozialarbeit als sinnvolles Instrument, um den auftretenden Problemen wie Gewalt oder Mobbing an den Schulen entgegenzuwirken", meinte Ragger.
Foto: Büro LR Ragger