Mit der Kampagne starten Arbeiterkammer und ÖGB Kärnten einen direkten Dialog mit ihren Mitgliedern. Mittels Fragebogen werden Beschäftigte nach ihrer Meinung zu Arbeitszeit, Lohn- und Sozialdumping, Gerechtigkeit, Wohnen, Digitalisierung, Pensionen und sozialer Sicherheit befragt. Die Ergebnisse des Votums werden als Auftrag an die Arbeiterkammer gesehen.
Mit der Aufforderung der schwarz-blauen Regierung – ein bis 30. Juni ausgearbeitetes Sparprogramm vorzulegen – begann die AK und der ÖGB eine Offensive zu starten: Die Dialoginitiative „Wie soll Arbeit?“ Arbeitnehmer werden dabei eingeladen, über die wichtigsten Themen aus der Arbeitswelt mitzureden und mitzubestimmen. „Nur die Arbeitnehmer entscheiden über die Zukunft der AK und sonst niemand“, sagte AK-Präsident Günther Goach im Rahmen der Kampagnenpräsentation und bekräftigt: „Allein Arbeitnehmer haben über die Leistungen der AK zu urteilen.“ Mitmachen kann man bis Ende Mai, direkt in den Betrieben über Fragekarten und auch über die Homepage www.wie-soll-arbeit.at sowie über diverse Social-Media Kanäle.
Dialog steht im Zentrum
Für den ÖGB und seine Fachgewerkschaften ist diese Kampagne eine neue Art der Initiative, die es in dieser Form noch nie gegeben hat. „Wir sind als Gewerkschafter täglich mit tausenden Beschäftigten im Kontakt. Für ihre Anliegen zu kämpfen, wird auch in Zukunft unsere wichtigste Aufgabe sein. Wenn sich nachteilige Veränderungen für die Beschäftigten abzuzeichnen beginnen – wie es derzeit leider der Fall ist – dann ist der Dialog umso wichtiger“, erklärt ÖGB-Landesvorsitzender Hermann Lipitsch.
Faire Beschäftigungsverhältnisse könne es angesichts der aktuellen Herausforderungen laut Lipitsch nur dann geben, wenn Arbeiterkammer, ÖGB und Gewerkschaften, Betriebsräte, Personalvertreter und Jugendvertrauensräte gemeinsam entscheiden, wie die Arbeitswelt in Zukunft gestaltet sein soll. Michael Krall, Vorsitzender der Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen (FCG) in Kärnten sieht das ähnlich: „Das Modell der Sozialpartnerschaft ist ein Erfolgskonzept Österreichs. Gerade durch die Digitalisierung erleben wir derzeit große Umbrüche in der Arbeitswelt. Auch im digitalen Zeitalter bedarf es einer fairen und praktikablen Regelung zum Schutz der Beschäftigten sowie arbeitsrechtliche und sozialversicherungsrechtliche Absicherungen.
Die Beschäftigten zum Mitreden und Mitbestimmen zu ermuntern, sollte der Kern einer gut funktionierenden Demokratie sein und ist aus unserer Sicht heute wichtiger denn je“, so Krall.
Fragen die unsere Zukunft betreffen
Die größte Offensive der Arbeitnehmerseite setzt beim Dialog auf sieben Schwerpunkte in einer Umfrage: Die Arbeitszeit, Lohn- und Sozialdumping, Gerechtigkeit, Wohnen, Digitalisierung, Pensionen und soziale Sicherheit. Zusätzlich werden noch Leistungen der AK, die einem persönlich wichtig sind, abgefragt. „Brennt jemandem eine andere Frage auf der Zunge, die nicht aufgelistet ist, kann diese auch auf den Fragekärtchen wie auch online vermerkt werden“, so Goach.
Erste Ergebnisse im Juni
Die Fragebögen werden von Ifes ausgewertet. Die ersten Ergebnisse sollen im Juni bei der Vollversammlung der Arbeiterkammer und beim ÖGB-Bundeskongress präsentiert werden. Anschließend wird der Auftrag, der durch das Votum der Arbeitnehmer vergeben wird, von der AK umgesetzt. „Jede Regierung ist gut beraten auf die Anliegen der Arbeitnehmer zu hören“, so AK-Präsident Günther Goach.
Foto: KK/AK/Eggenberger
Presseaussendung von: Arbeiterkammer Kärnten