Presseaussendung von: LHStv. Scheuch
LHStv. Scheuch stellte länderübergreifendes Monitoring-Projekt vor
Klagenfurt (LPD). Das länderübergreifende INTERREG-Projekt AMC Promo BID beschäftigt sich mit der Problematik eingeschleppter Pflanzenarten und der Carnica-Biene als sensible Zeigerart, aber auch Erhalterin unserer heimischen Artenvielfalt. Naturschutzreferent LHStv. Uwe Scheuch sowie die Lead-Partner Rok Simec und Johann Wagner informierten heute, Montag, darüber im Rahmen einer Pressekonferenz.
"Mit dem Begriff Neophyten können zwar die meisten Menschen nicht viel anfangen, betroffen sind jedoch viele. Ob Gartenbesitzer, Landwirt oder einfach Naturgenießer, jeder von uns hat sicher schon einmal, bewusst oder unbewusst, Bekanntschaft mit z. B. Staudenknöterich, Riesenbärenklau oder dem drüsigen Springkraut gemacht. Diese vermehren sich unkontrolliert immer weiter und verdrängen zahlreiche heimische Arten. Daher ist es von größter Notwendigkeit, ein Konzept zu entwickeln, wie wir mit dieser Problematik in Zukunft umgehen", erklärte Scheuch. Die am Projekt teilnehmenden Bienenzüchter hätten in lobenswerter Weise den Bedarf an einem ganzheitlichen Schutz der Natur erkannt. Mit ihren Aktivitäten wollen sie laut Scheuch zur allgemeinen Erhaltung der Biodiversität beitragen. Das Monitoringprojekt AMC Promo BID solle den Umgang mit diesem Thema aufzeigen, Neophyten und deren Einfluss auf biologische Vielfalt untersuchen und letztlich auch dem Schutz der Kärntner Biene dienen.
In Österreich gibt es an die 4.000 Gefäßpflanzen, davon gelten ca. 1.100 als eingeführte Pflanzen (Neophyten). Diese sind im 15. Jahrhundert absichtlich oder auch zufällig eingeschleppt worden. Im grenzüberschreitenden Projektgebiet verbreiten sich Neophyten verstärkt in Natura 2000- und anderen schützenswerten Gebieten. Die Unkenntnis der Öffentlichkeit von dieser Problematik und der unsachgemäße Umgang mit diesen Pflanzen tragen zu ihrer Ausbreitung wesentlich bei. Dem soll dieses Projekt entgegenwirken, zum einen durch ein Biodiversitätsmonitoring und durch morphologische Untersuchungen der Kärntner Biene, zum anderen durch Biotopkartierungen, durch mechanische Neophytenbekämpfungsmethoden, durch die Förderung der autochtonen Bienenfutterpflanzen, aber auch durch Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung. Die Projektkoordination hat die Entwicklungsagentur Sora/Slowenien über.
Foto: Konitsch/kk