Presseaussendung von: ÖVP Europaklub im Europäischen Parlament
EU-Parlament stimmt für verstärkte Kontrollen in Produktionskette und bessere Rückverfolgbarkeit von Kakaowaren
Straßburg, 14. März 2012 (ÖVP-PD) Das Europäische Parlament stimmt heute dem Abschluss eines internationalen Kakao-Abkommen zu, mit dem eine wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltige internationale Kakaowirtschaft sichergestellt und faire Preise gewährleistet werden sollen. "Kakaobohnen müssen unter fairen Bedingungen geerntet und zu fairen Preisen gehandelt werden. Durch dieses Abkommen hilft die Europäische Union den kakaoproduzierenden Ländern, genau das zu ermöglichen", betont Elisabeth Köstinger, Chefverhandlerin der Europäischen Volkspartei zur heutigen Entscheidung. Gleichzeitig fordern die Abgeordneten aber einen verstärkten Kampf gegen Kinderarbeit beim Kakaoanbau.
"Wir müssen klar unsere europäischen Werte vertreten und Kinderarbeit einen Riegel vorschieben. Ausbeuterische Formen der Kinderarbeit und Kinderarbeit, die zu Lasten der Gesundheit, der Entwicklung und der schulischen Ausbildung gehen, müssen unterbunden werden", so die Außenhandelssprecherin der ÖVP im EU-Parlament. Köstinger erinnert daran, dass das EU-Parlament bereits im Dezember letzten Jahres dem Textilhandelsabkommen mit Usbekistan eine Absage erteilt hatte. Grund waren Vorwürfe der Kinderzwangsarbeit bei der Baumwollproduktion in Usbekistan. "Das heutige Votum ist somit bereits die zweite Kampfansage der EU-Abgeordneten an Kinderarbeit. Egal ob auf Baumwollplantagen oder Kakaofeldern, ob in Asien oder in Afrika, Kinderarbeit muss global bekämpft und verbannt werden", so Köstinger. Das EU-Parlament fordert unter anderem strengere Kontrollen in der gesamten Produktionskette und bessere Rückverfolgbarkeit der Waren.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) beziffert die Zahl arbeitender Kinder weltweit mit 215 Millionen.