Presseaussendung von: Büro LR Kaiser
BR Ana Blatnik, Frauenministerin a.D. Konrad und LR Kaiser: „Jeder Tag ist Frauentag!“ In punkto Gleichberechtigung liegt Österreich hinter Moldawien und Kirgistan!
Mit einem interessanten Vorschlag will der stellvertretende Parteivorsitzende der SPÖ-Kärnten, Frauenreferent LR Peter Kaiser, der unterschiedlichen Lohnsituation zwischen Frauen und Männern zukünftig begegnen:
„Ich stelle zur Diskussion, Wirtschaftsförderungen seitens des Landes Kärnten für Betriebe davon abhängig zu machen, dass Frauen und Männer in den infrage kommenden Betrieben für die gleiche Leistung den gleichen Lohn erhalten“, so Kaiser heute, Montag, in einer Pressekonferenz zum Internationalen Frauentag, an der auch SPÖ-Kärnten Frauenvorsitzende BR Ana Blatnik und die ehemalige Frauenministerin Helga Konrad teilnahmen.
Weiters forderte Kaiser die Anhebung des Mindestlohnes auf 1300 Euro, die Einführung eines Gehaltsspiegels und Gleichstellung von Frauen und Männern als politisches Ziel aller Parteien sowie den dringend notwendigen Ausbau von Kleinkindbetreuungseinrichtungen gemäß dem Barcelonaziel von 33 %. „Es nutzt Nichts wenn Landeshauptmann Dörfler Kärnten als Vorzeigeland hochjubelt, es aber nur für 8 % der unter Dreijährigen entsprechende Betreuungsplätze gibt und mir viele Frauen berichten, dass sie Jobs nicht annehmen können, weil sie keinen Platz für ihre Kinder finden“, so Kaiser.
Als „Schande“ bezeichnete BRin Ana Blatnik den Umstand, „dass wir im 21. Jahrhundert über Gleichstellung noch immer diskutieren müssen wie vor 100 Jahren!“ Blatnik machte auf das nach wie vor klischeebehaftete Rollenbild der Frau aufmerksam und nannte als bezeichnendes Beispiel für Diskriminierung die Lohn-Ungerechtigkeit, die aus der eingeschränkten Berufswahl von Mädchen und Frauen beruhe. „Von rund 270 Berufen wählt der Großteil der Mädchen nach wie vor drei aus: Frisörin, Bürokauffrau und Verkäuferin“, so Blatink. Dabei wäre es dringend notwendig mehr Mädchen für technische Berufe zu begeistern, nicht zuletzt, weil diese deutlich besser bezahlt seien: „Ein Mechanikergeselle verdient 2170 Euro, eine Frisörin 1217 Euro“, machte Blatnik deutlich.
Und die ehemalige Frauenministerin, Helga Konrad, die mit dem Slogan „Halbe Halbe“ bekannt wurde, betonte, „dass Frauenpolitik keine Minderheiten- sondern Demokratiepolitik ist!“ Konrad unterstrich die Forderung nach Einführung von Quote, als Instrumentarium, „um nicht noch 100 Jahre für Gleichberechtigung kämpfen zu müssen!“
Wie schlecht es um die Gleichberechtigungsbemühungen in Österreich machte die ehemalige Frauenministerin anhand des aktuellen „gender gap-Reports“ deutlich: Im Bereich der Chancengleichheit bei Bildung, Gesundheit und politischer Partizipation ist Österreich unter 130 Ländern vom 26. Platz im Jahr 2006 auf den 42. Platz 2009 abgerutscht. Noch dramatischer ist der Rückfall im Berech der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen: „Hier ist Österreich von Platz 84 an die 103. Stelle abgerutscht und liegt damit unter anderen hinter Trinidad/Tobago, Moldawien und Kirgistan“, so Konrad. Bei der Einkommensgleichheit liegt Österreich gar nur an der 122 Stelle.
Foto: Büro LR Kaiser