Weltweit werden jährlich rund 100 Milliarden Kleidungsstücke produziert, von denen ein großer Teil recycelt werden sollte. Die manuelle Sortierung dieser Alttextilien ist jedoch mit erheblichem Aufwand verbunden. Ein Forschungsteam der Universität Klagenfurt entwickelt daher neue Technologien, um Robotergreifern das Sortieren von Textilien zu erleichtern.
Derzeit arbeiten automatische Sortiersysteme hauptsächlich mit berührungslosen Methoden wie visuellen und Nahinfrarot Sensoren. Menschen können jedoch durch Berührung schnell klassifizieren, welche Textilien wiederverwendet oder verwertet werden sollen. Die physische Interaktion mit Objekten und die Auswertung haptischer Rückmeldungen sind in der Robotik noch nicht ausreichend entwickelt.
Ziel ist es, sowohl die Handhabung als auch die Klassifizierung der Textilien zu optimieren. Dafür werden textilbasierte, adaptive Sensorhäute für die Robotergreifer entwickelt. Diese intelligenten Stoffe enthalten Netzwerke aus Sensoren und Aktoren, die sich bei Berührung optimal anpassen.
Die einzigartigen Eigenschaften der sogenannten AdapTex Haut bieten Potenzial für den Einsatz nicht nur im Textilrecycling, sondern auch in anderen Bereichen der Textilindustrie wie Sportbekleidung, Lifestyle oder Rehabilitation. Auch in der industriellen Fertigung und Automatisierung könnten die verbesserten Fähigkeiten und Funktionen von Robotern genutzt werden.
Das Projekt AdapTex wird am AAU SAL USE Lab und an der Universität Klagenfurt koordiniert. Projektpartner sind die Grabher Group GmbH, Infineon Technologies Austria AG, Silicon Austria Labs GmbH und V trion GmbH. AdapTex wird von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt.
Foto: Symbolbild