+++ UPDATE +++ Der Walderlebnistag wurde abgesagt!
Wälder sind Lebensraum, Wirtschaftsfaktor, Ort der Erholung und bieten natürlichen Schutz. All diese Funktionen stehen im Mittelpunkt der „Woche des Waldes“ und des Walderlebnistages, welcher heuer am 12. Juni unter dem Motto „Der Wald kommt in die Stadt“ in Klagenfurt stattfindet. Seit den 1970er-Jahren wird die „Woche des Waldes“ genutzt, um die Bedeutung des Waldes sowie der nachhaltigen Wald- und Forstwirtschaft stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
„Der Wald ist weit mehr als ein Ort der Ruhe und Erholung. Er prägt unsere Kulturlandschaft, schützt die Bevölkerung, Straßen, Siedlungen und Infrastruktur, liefert den nachhaltigen Rohstoff Holz und ist Grundlage für tausende Arbeitsplätze. Genau dafür müssen wir die Bevölkerung sensibilisieren“, betont Agrar- und Forstreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit LK-Präsident Siegfried Huber, Johannes Thurn-Valsassina vom Kärntner Forstverein, DI Johann Weinberger von pro:Holz, Landesforstdirektor DI Christian Matitz sowie Bezirksforstinspektor DI Marjan David.
„Kärnten ist geprägt von Kleinwaldbesitzern. Schadereignisse treffen gerade sie besonders hart. Es braucht hier gezielte Unterstützung der öffentlichen Hand“, so Gruber. Daher fließen allein heuer aus dem Forstreferat des Landes, aus dem Bund und der EU insgesamt rund 12 Millionen Euro Unterstützung an die Kärtner Waldbesitzer. „Damit sorgen wir für konkrete Entlastung, beispielsweise bei der Aufforstung“, betont Gruber. Eine Millionen Jungbäume können dadurch heuer in Kärnten gepflanzt werden, wodurch eine Fläche von rund 700 Hektar aufgeforstet wird.
„Die rund 23.000 Waldbauern in Kärnten schauen gut auf die heimischen Wälder und liefern den Rohstoff der Zukunft an die Holzindustrie, die mit rund 20.000 Beschäftigen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Kärnten zählt. Jede Reduktion des Holzeinschlages würde einen Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung bedeuten – und das kann keiner wollen“, so LK-Präsident Huber, der die Bedeutung der „Woche des Walds“ hervorhob: „Gerade in Zeiten, in denen die produzierende Forst- und Holzwirtschaft immer mehr in Frage gestellt wird, ist es wichtig, die Bedeutung des Waldes und seiner Bewirtschaftung ins rechte Licht zu rücken. Die ‚Woche des Waldes‘ mit dem Walderlebnistag im Zentrum soll dazu einen Beitrag leisten.“
Rund 1.000 Schüler werden erwartet, wenn über 30 Aussteller in einem interaktiven Stationenbetrieb die vielfältigen Leistungen und Herausforderungen des Waldes vermitteln. „Der Walderlebnistag macht sichtbar, was der Wald für unser Leben bedeutet und vor allem auch, was es braucht, um ihn für kommende Generationen zu erhalten“, so Gruber.
"Veränderte Umweltbedingungen und ihre Folgen für den Wald stellen unsere Waldbewirtschafter vor große Herausforderungen. Die Kärntner Forstwirtschaft ist gut aufgestellt, braucht jedoch verlässliche Rahmenbedingungen, um ihren wichtigen Aufgaben auch künftig nachkommen zu können. Der Walderlebnistag soll dazu beitragen, das Bewusstsein hierfür zu schärfen", betont Johannes Thurn-Valsassina, Präsident des Kärntner Forstvereins, welcher den Aktionstag gemeinsam mit der Landesforstdirektion und der Bezirksforstinspektion organisiert.
Dass die Holzbranche auch ein sehr innovativer Arbeitgeber ist, betonte insbesondere DI Weinberger vom Verein pro:Holz: „Es gibt sehr viele hoch entwickelte Jobs in der Branche. Das wollen wir vor allem der jungen Generation vermitteln. Dafür braucht es weiterhin eine positive Grundstimmung gegenüber dem Rohstoff Holz in unserer Gesellschaft“, so Weinberger.
Die drohende Bürokratie sei überbordend angesichts der Kleinwald-Struktur in Kärnten und zugleich nicht zielführend im Hinblick auf die ohnehin bereits nachhaltige Waldbewirtschaftung, die in Kärnten und Österreich gelebt werde. „Wir werden uns weiterhin auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass das Bürokratiemonster EUDR nicht in dieser Form in Umsetzung kommt und abweichende Regelungen für Null-Risiko-Gebiete wie Kärnten geschaffen werden“, betont Gruber.
Foto: Büro Gruber/Rauber