Rund 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr werden von den Kärntnerinnen und Kärntner vermieden, weil sie das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen. Das Potenzial für mehr Radverkehr ist in Kärnten groß, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam.
Jeder vierte Alltagsweg ist kürzer als zweieinhalb Kilometer, die Hälfte der Alltagswege ist kürzer als fünf Kilometer. Um der Bevölkerung den Umstieg aufs Fahrrad zu erleichtern, ist der verstärkte Ausbau der Rad-Infrastruktur sowie mehr Verkehrsberuhigung in den Städten und Gemeinden wichtig.
Dadurch, dass viele kürzere Strecken nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad gefahren werden, vermeiden die Kärntnerinnen und Kärntner rund 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
"Indem das Fahrrad als Verkehrsmittel genutzt wird, leisten die Kärntnerinnen und Kärntner einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sparen sich einiges an Spritkosten und tun ihrer eigenen Gesundheit Gutes", weist VCÖ-Sprecher Christian Gratzer auf die positiven Wirkungen des Radfahrens hin. Wer sich täglich eine halbe Stunde oder mehr bewegt, ist nicht nur fitter und stärkt die Muskulatur, sondern beugt auch vielen Krankheiten vor, wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen oder Schlaganfällen.
Dass Kärnten ein Fahrradland ist, zeigt sich auch daran, dass drei von vier Haushalten mindestens ein funktionstüchtiges Fahrrad besitzen. Am 3. Juni ist der Welttag des Fahrrads. Das Fahrrad ist ein ideales Verkehrsmittel für Distanzen bis fünf Kilometer, für viele auch für Distanzen bis zehn Kilometer. In Kärnten sind zahlreiche Alltagswege kurz. Jeder vierte Alltagsweg ist kürzer als zweieinhalb Kilometer, die Hälfte kürzer als fünf Kilometer und zwei Drittel kürzer als zehn Kilometer, informiert der VCÖ.
"Auch wenn natürlich nicht jede kurze Strecke mit dem Fahrrad gefahren werden kann, die Zahlen verdeutlichen, wie groß das Radfahrpotenzial in Kärnten ist. Damit dieses Potenzial genutzt wird, ist es wichtig, die Rad-Infrastruktur weiter auszubauen und zu verbessern. Mehr Radwege und diese in einer Qualität, dass es auch für Familien mit Kindern angenehm ist, mit dem Fahrrad zu fahren", nennt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer wichtige Maßnahmen. Gemeinden und Städte können auch durch Verkehrsberuhigung gute und sichere Bedingungen zum Radfahren schaffen. Auch die Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung statt Zersiedelung erleichtert der Bevölkerung, Alltagswege mit dem Rad zu fahren.
Die zunehmend beliebter werdenden Elektrofahrräder sind in einem Bundesland wie Kärnten ein ideales Verkehrsmittel. Wenn es bergauf geht, unterstützt der Elektromotor, ebenso wenn Gegenwind ist oder eine Strecke etwas länger ist, betont der VCÖ. Die Nachfrage der Bevölkerung nach Elektrofahrrädern ist groß. Österreichweit wurden im Vorjahr rund 220.500 neue Elektro-Fahrräder gekauft.
Der Radverkehr ist auch ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor, weist der VCÖ auf eine Studie von Verkehrswissenschaftlern der TU-Wien und der Universität für Bodenkultur hin. Der Radverkehr in Kärnten erwirtschaftet eine Gesamtwertschöpfung von mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr, vom Fahrradfachhandel bis zum Radtourismus. In Summe sichert der Radverkehr in Kärnten rund 7.500 Arbeitsplätze.
Projekte von Unternehmen, Schulen, Tourismusregionen, Vereinen, Gemeinden und Städten, die die Bedingungen für den Radverkehr verbessern oder das Radfahren fördern, können noch bis 4. Juni beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten eingereicht werden. Informationen und Einreichunterlagen: https://vcoe.at/mobilitaetspreis-2024
Foto: Mein Klagenfurt