Mit großen Popkonzerten in einen Topf geworfen. Immer noch fehlt Klarheit über ein Reglement bei den Messen.
„Gute Jahresbilanz 2019 im Schatten von Covid-19“
Die Jahresbilanz der KÄRNTNER MESSEN weist im „messeschwachen Wirtschaftsjahr“ einen Umsatz von rund € 7 Mio. und einen Cash-Flow von rund € 800.000 aus und liegt damit über den Erwartungen. Abgesehen von 10 Fach- und Publikumsmessen sorgten über 200 Gastveranstaltungen, das „Kärntner Eissportzentrum“ und Klagenfurts größtes Parkareal für tägliches Leben am Messegelände.
Bedingt durch den Zwei-Jahres-Rhythmus wichtiger Messen (Agrarmesse Alpe-Adria, Internationale Holzmesse/Holz&Bau) war 2019 ein „messeschwaches Wirtschaftsjahr“, dennoch konnten die Planzahlen nicht nur erreicht, sondern sogar überschritten werden.
Insgesamt 10 Fach- und Publikumsmessen mit rund 2.200 Ausstellern aus 16 Nationen und mehr als 200 Gastveranstaltungen konnten im vergangenen Jahr an die 300.000 Besucher aus allen Altersschichten auf das Gelände der KÄRNTNER MESSEN locken. Die Gastveranstaltungen umfassen Events und Veranstaltungen wie z.B. Konzerte, Shows, Bälle, Stadtrichtersitzungen sowie Seminare. Auch das Kärntner Eissportzentrum ist ein wesentlicher Publikumsmagnet.
Abgesehen von den Messen und dem Bereich MICE (Meetings, Incentives, Conventions, Events) stellt das Geschäftsfeld „Parken“ mit rund 409.000 Parkvorgängen im Jahr eine wichtige ergänzende Funktion dar.
Das Messejahr 2020 mit COVID-19
Durch die erfolgreichen Geschäftsjahre 2018 und 2019 und die vier Unternehmenssäulen (Messen, MICE, Eissport und Parken) verfügt das Unternehmen über eine relativ breite Risikostreuung und Liquiditätsreserven. Durch den Komplettausfall aller Einnahmen ab Mitte März 2020 wurde die Belegschaft zur Kurzarbeit angemeldet. Diese endet mit Ende Juni.
Für die kommenden Messen (Herbstmesse mit Vergnügungspark, Internationale Holzmesse/Holz&Bau sowie die Familien- und Brauchtumsmesse/Gesund Leben Messe/Gesund&Glücklich) und Veranstaltungen wie Lesung mit Thomas Brezina, Businesslauf und Kabarett mit Viktor Gernot benötigen die KÄRNTNER MESSEN dringend Rechtssicherheit seitens der Bundesregierung.
„Es liegt den verschiedenen Ministerien bereits ein Vorschlag eines Maßnahmenkatalogs zur sicheren Durchführung von Messen vor. Leider gibt es außer Verständnisbekundungen für die Lage der Messewirtschaft keine Rückmeldungen“, zeigen sich Messepräsidentin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und Geschäftsführer Dr. Bernhard Erler enttäuscht. „Es ist schade, dass die Wichtigkeit der Messebranche für die österreichische Wirtschaft nicht gesehen wird. Schon allein die KÄRNTNER MESSEN brachten im vergangenen Jahr eine Umwegrentabilität von rund € 49 Mio. nach Kärnten. Zudem hängen weitere dutzende Arbeitsplätze an den vielfältigen Veranstaltungen der Klagenfurter Messe“, fügt Messepräsidentin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz an.
Die Forderungen der Messebranche sind klar definiert:
Zukünftige Ausrichtung
Eine offensive Wachstumsstrategie im Geschäftsfeld MICE scheiterte bis dato an den infrastrukturellen Voraussetzungen. Im ersten Quartal wurde eng mit „Price Waterhouse Cooper“ an einer Strategie zur Umsetzung einer neuen Multifunktionshalle gearbeitet. Durch die COVID-19 Krise ist diese nun etwas nach hinten verschoben worden, aber nicht ad acta gelegt.
„Wir werden weiterhin das erfolgsversprechende Ziel verfolgen, Klagenfurt zu einem ´multifunktionellen Veranstaltungsort‘ auszubauen“, erklärt Messepräsidentin Dr. Mathiaschitz in Hinblick auf die strategische Ausrichtung der KÄRNTNER MESSEN.
Gerade das MICE Segment verspricht schnell wieder anzulaufen, sobald die behördlichen Genehmigungen vorliegen. Neue Projekte für die Zwischenzeit haben sich auch schon angemeldet. So plant das Klagenfurter Ensemble etwa von 24. Juni – 2. September ein Pandemiefestival am Messeparkplatz bei der TheaterHALLE11.
Auch im Bereich der Eigenmessen ruht man sich nicht auf den bisherigen Erfolgen aus. Zu den bestehenden Messeformaten werden neue, innovative „Zusatzelemente“ entwickelt. „Wir arbeiten gerade an einigen neuen Messeprodukten für das nächste Jahr. So sollen im April 2021 zwei neue Formate – eine im Bereich Oldtimer, sowie die ‘Maker Faire‘ – starten“, verrät Prokuristin Mag (FH) Irene Huditsch. Überdies gebe es Planungen für eine Gastronomie- und Hotellerie-Kongress-Messe sowie eine eigene Weinmesse.
Foto: Kärntner Messen/Zangerle