Mangel an Überfülle. Temporäre Intervention von Vooria Aria. Freitag, 14. Juni 2019, 19:30
Im Anschluss: Konzert von Sluff
Vooria Aria stellt in seiner Arbeit „Mangel an Überfülle“ einen sechs Meter hohen, toten Baum im Lendkanal auf. Der Baum steht verkehrt herum, seine freigelegten Wurzeln ragen nach oben und bilden eine Art Schirm für den Stamm. Das auf den Kopf gestellte Symbol für das Leben lädt zu einem Perspektivenwechsel ein. Übertragen auf den Menschen lässt sich fragen, was ein solcher Blick auf den Ursprung, der sonst nicht sichtbar ist, freilegen kann und unter welchen Umständen es überhaupt dazu kommt, diesen Wurzeln näherzukommen. Umstände wie Vertreibung, Flucht oder Krisen können zu Entwurzelung führen, gleichzeitig aber auch wieder zu neuen Verortungen. Auf den Baum zurückübertragen zeigt sich, dass das Ende einer Sache, in diesem Fall das Leben des Baumes, zum Beginn von etwas Neuem führt, hier der veränderten Funktion des Baumes als skulpturale Installation. Umgedreht im Wasser stehend tritt der Baum auch in einen Dialog mit den entlang des Lendkanals gepflanzten Bäumen.
Vooria Aria (*1979 in Sanandaj, Iran) lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Skulptur und Multimedia an der Universität für Angewandte Kunst Wien bei Gerda Fassel und Erwin Wurm. Ausgestellt hat er in den letzten Jahren u. a. in Wien, Rabat, Teheran, London und Istanbul.
Sluff
Die Wiener Band „Sluff“ mischt Stilelemente von Dreampop zu Kraut- und Indie-Rock bis zu Shoegaze zu einem Sound, der ganz klar im Jetzt zu Hause ist. Auf ihrem Debütalbum „On Debris“ transportieren sie ein Gefühl von Dringlichkeit, das sich nicht ignorieren lässt.
Bei Schlechtwetter findet das Konzert im Lendhafencafe LC, Villacher Straße 18, statt.
Foto: Tina Bauer