Presseaussendung von: LH Dr. Peter Kaiser
LH Kaiser bei Ausstellungseröffnung – Museum im Lavanthaus und Stadtgalerie zeigen bis 27. Oktober viele bisher unveröffentlichte Dokumente und Objekte
Flüchtlinge im Ersten Weltkrieg, Gefangene im Zweiten Weltkrieg und Internierte nach dem Krieg – dreimal war Wolfsberg im 20. Jahrhundert Lagerstadt. Eine zweiteilige Ausstellung im Museum im Lavanthaus und in der Stadtgalerie am Minoritenplatz befasst sich von 8. Juni bis 27. Oktober mit dem Schicksal der zehntausenden betroffenen Menschen aus fast allen Teilen der Welt. Zu sehen sind viele bisher unveröffentlichte Dokumente und Objekte. Eröffnet wurde die Ausstellung gestern, Freitag, durch Landeshauptmann Peter Kaiser und Wolfsbergs Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz.
„Sich der Vergangenheit bewusst zu sein, ist Basis für den gedeihlichen Fortschritt unserer Gesellschaft“, betonte der Landeshauptmann und verwies auf die Bedeutung des Erinnerns. Es sei wichtig, sich mit der Geschichte zu befassen, Ereignisse sachlich aufzuarbeiten und dabei auch Dinge beim Namen zu nennen. „In einem vereinten Europa wollen wir gemeinsam den Weg des Friedens und einer positiven Entwicklung für die Menschen gehen. Hass, Trennung und Vergeltung sollen hier nie wieder Platz finden können“, so Kaiser.
Wolfsberg war im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1917 Standort für ein Lager von Flüchtlingen aus Galizien und der Bukowina. Da sie vornehmlich der ruthenischen Volksgruppe angehörten, wurde es auch „Ruthenenlager“ genannt. Im Zweiten Weltkrieg befand sich in Wolfsberg ein von der deutschen Wehrmacht errichtetes Kriegsgefangenenlager. Aus diesem wurde nach dem Krieg das Camp 373, in dem zwischen 1945 und 1948 Funktionäre des NS-Regimes aus Kärnten und der Steiermark interniert waren.
Über die Ausstellung informierten der Direktor des Museums im Lavanthaus, Igor Pucker, und der wissenschaftliche Konsulent Christian Klösch. Grußworte sprachen Herwig Hösele vom Zukunftsfonds der Republik Österreich und Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl, die Begrüßung erfolgte durch Kulturstadtrat Peter Zernig.
Infos unter:www.museum-lavanthaus.at
Foto: Büro LH Dr. Peter Kaiser