Presseaussendung von: Die Grünen Klagenfurt
Enorme Schäden innerhalb von zwei Jahren: großflächige Löcher im Dach, zerschlagene Scheiben, bröckelnder Putz und Mauerteile, Schutthaufen. Gesprächstermin mit Stadt und Bundesdenkmalamt geplatzt.
Klagenfurt (18. Juni 2012) Anfangs war die Stadt zufrieden, dass sich finanzkräftige Investoren fanden, das Hotel auf Viersterne-Niveau zu revitalisieren. Doch bei den ersten Schritten ging man brachial vor, indem das gesamte Interieur des Hotels entsorgt wurde und man sich beim Umbau nicht an die Vorgaben des Bundesdenkmalamtes hielt. Im Jänner 2012 wurden ein behördlicher Baustopp sowie der Wiederherstellungsauftrag erteilt.
„Mit den neuen Besitzern ist der Verfall des renommierten Hauses innerhalb von zwei Jahren enorm vorangeschritten. An mehreren Stellen finden sich großflächige Löcher im Dach, die notdürftig abgehängt wurden und vorher nicht da waren. Kann es sein, dass hier vorsätzlich die Bausubstanz zerstört werden soll, indem man das Dach nicht instand setzt? Den ganzen Winter über standen auch Fenster offen, es gibt zahlreiche zerschlagene Scheiben, Putz und Mauerteile bröckeln. Die Lust der potentiellen Investoren scheint immer mehr zu schwinden, das Haus tatsächlich renovieren zu wollen. Ein wesentlicher Grund ist wohl, dass keine Aussicht besteht, den schmalen Uferstreifen mit Steg als direkten Seezugang zu bekommen,“ hinterfragt Gemeinderätin Evelyn Schmid-Tarmann diese Vorgehensweise kritisch.
Leider platzte am vergangenen Dienstag (12.6.) ein Gesprächstermin mit den neuen Hotelbesitzern, Bürgermeister Scheider und Dr. Hubmann vom Bundesdenkmalamt, der vielleicht Klärung in den derzeitigen Sachverhalt gebracht hätte.
„Der Bürgermeister ist gefordert, alle ihm zur Verfügung stehenden Rechtsmittel zu ergreifen. Die Besitzer sollen unverzüglich mit der geplanten Renovierung beginnen, um den ursprünglichen Zustand des Gebäudes wiederherzustellen. Ansonsten wäre es sinnvoller dieses Aushängeschild der Wörthersee-Architektur an jemanden zu verkaufen, der die Auflagen erfüllt und entsprechende Sorgfalt walten lässt“, so GRin Evelyn Schmid-Tarmann abschließend.
Das Hotel Wörthersee, ein Juwel der Wörthersee-Architektur, wurde um die Jahrhundertwende errichtet und steht seit 1980 unter Denkmalschutz.[1] 27 Jahre betrieb die Familie Strohschein das Hotel, sie verkaufte es im Mai 2010 an die Seilerstätten Immobilien AG mit den einschlägigen Etablissements „Babylon“ in Wien und Salzburg und im Schloss Freyenthurn, das ihr ebenso gehört.
Foto: Evelyn Schmid-Tarmann