Eine Minute in stillen Gedenken an jene, die den Kampf gegen eine Drogensucht verloren haben. Ein Tag, um Tabus zu brechen und einmal mehr die Prävention in den Fokus zu rücken. Gestern, 21. Juli, fand österreichweit der Gedenktag für verstorbene Drogengebraucher statt. In Klagenfurt lud man am Alten Platz zum Aktionstag ein.
Österreichische Suchthilfeorganisationen haben gestern zum Gedenktag aufgerufen. Es ist ein sichtbar machen für jene, die den Kampf gegen Drogen verloren haben. Ein Aufzeigen, dass eine (Drogen)Sucht nicht einfach eine „persönliche Schwäche“ eines Menschen ist, sondern eine ernst zu nehmende Erkrankung. Organisationen und Beratungsstellen möchten mit dem Gedenktag auch aufklären, Diskriminierungen entgegenwirken und die Prävention in den Fokus rücken.
Mit den Beratungseinrichtungen geht es auch um eine individuelle Anpassung der „Harm-Reduction-Angebote“ (Schadensminderung), ausreichend medizinische Versorgung und psychosozialer Begleitung von Betroffenen. Einige Bundesländer bieten so genannte „Drug-Checking / Substanzanalysen“ an, in Klagenfurt ist dies in der Drogenberatungsstelle VIVA möglich. Konsumenten können Substanzen abgeben und diese auf deren Inhalt testen lassen. Aufgrund der veränderten Konsumverhaltens, Drogen werden heutzutage hauptsächlich über das Internet erworben, sind viele Inhaltsstoffe unbekannt. Mit der Inhaltsanalyse können die Beratungsangebote noch besser auf die Klienten zugeschnitten werden. Mehr Infos dazu unter www.instagram.com/mydrugcheck
„Safer Spritzentausch“ wird ebenfalls schon länger angeboten, um weitere Risiken beim Konsum zu reduzieren. Der niederschwellige Zugang zur medizinischen und psychosozialen Versorgung soll weiterhin ausgebaut werden.
Ein Tag, um sich auszutauschen, Informationen anzubieten, aufzuklären und ein Bewusstsein zu schaffen. „Der österreichweite Gedenktag ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Schritt, um die Gesellschaft weiter aufzuklären, zur Entstigmatisierung beizutragen und jenen zu helfen, die ihre Sucht besiegen wollen“, erklärt Gesundheitsreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz.
Die städtische Drogenberatungsstelle VIVA bietet anonym und kostenlos Unterstützung an. Alle Informationen und Kontaktdaten unter www.klagenfurt.at oder drogenberatung.viva@klagenfurt.at
Foto: Büro Petritz