Kurz bevor die Kärntner Schülerinnen und Schüler ihr Zeugnis erhalten, ist es bei den Kärntner Seen soweit: Umwelt-Landesrätin Sara Schaar und Georg Santner vom Kärntner Institut für Seenforschung (KIS) präsentierten heute, Montag, die Ergebnisse des 38. Kärntner Seenberichts.
Es handelt sich um einen Rückblick auf das Jahr 2023. Die Wasserqualität von 40 Seen wurde überprüft und bewertet – im Hinblick auf den Nährstoffgehalt und die größten Seen wurden zusätzlich aufgrund ihres ökologischen Zustandes eingestuft. „Das aktuelle Zeugnis untermauert einmal mehr die hervorragende Wasserqualität der Kärntner Seen. Neun haben sich sogar verbessert“, fasst Schaar zusammen.
„Mit Ausnahme des Ossiacher Sees sind es durchwegs kleinere Seen, die auf meteorologische Schwankungen viel empfindlicher reagieren“, erklärt Santner. Das Wetter kann auf die Nährstoff-Konzentration einen nicht unwesentlichen Einfluss nehmen. Bei Seen mit landwirtschaftlichem Einzugsgebiet kann es durch Abschwemmungen aus dem Umland – z. B. bei Starkregen – zu erhöhten Nährstoff-Einträgen kommen. 2023 war ein niederschlagsreiches Jahr und vier Seen weisen eine höhere Nährstoff-Konzentration auf als im Jahr davor: Keutschacher See, Längsee, Moosburger Mühlteich und Zmulner See.
Damit sich das „Zeugnis“ der Kärntner Seen weiterhin sehen lassen kann, setzt das Land Kärnten laufend Maßnahmen und betreibt ein engmaschiges Monitoring. „Ein Beispiel von vielen ist ein von der Landes-Umweltabteilung entwickeltes Schilf-Schutzzaun-System, das am Wörthersee bei der Kapuzinerinsel und östlich von Cap Wörth errichtet wurde. Es soll das Röhricht schützen, welches nicht nur als Lebensraum für zahlreiche Arten, sondern auch als Nährstoff-Filter eine große Rolle spielt“, erläutert Schaar. Der Erhalt von natürlichen und naturnahen Uferzonen mit ihrer typischen Vegetation ist wichtig, um die Qualität unserer Seen auch weiterhin aufrechtzuerhalten und zu fördern.
Santner nennt als weiteres Maßnahmen-Beispiel das große Sanierungsprojekt Bleistätter Moor. „Durch das umfangreiche Sanierungsprogramm und hier vor allem durch die Errichtung der Absetzbecken links und rechts der Tiebel kam es zu einer sichtbaren und nachvollziehbaren Verbesserung der Wasserqualität des Ossiacher Sees, was auch im diesjährigen Seenbericht ersichtlich ist. Der ökologische Zustand hat sich verbessert, ein vermehrtes Aufkommen der Königsschwingalge im Ossiacher See konnte nicht mehr beobachtet werden“, berichtet Santner.
Apropos Algen: Geringe Algenmengen begünstigen in der Regel die Lichtdurchlässigkeit von Gewässern, größere Mengen trüben es und entwickeln sich meist bei hohen Nährstoff-Konzentrationen. Für den 38. Kärntner Seenbericht wurden auch die Sichttiefen der Seen gemessen. Das Ergebnis: Die klarsten Seen waren 2023 einmal mehr der Weißensee mit 11,5 Metern Sichttiefe, gefolgt vom Millstätter See mit 10,3 Metern und vom Klopeiner See mit 8,8 Metern.
„Auch der Klimawandel ist für unsere Seen deutlich spürbar. Starkregen-Ereignisse oder lange Hitze- bzw. Trockenperioden wirken sich in vielfältiger Weise aus. Daher sind Klimaschutz- und Klimawandel-Anpassungsmaßnahmen wichtiger denn je! Denn wir sind es unseren nachfolgenden Generationen schuldig, hier alle an einem Strang zu ziehen, damit sie auch noch diese intakte Natur- und Kulturlandschaft genießen können – auch mit einem Sprung ins erfrischende, reine Wasser der Kärntner Seen“, so Schaar abschließend.
Alle Detail-Ergebnisse des 38. Kärntner Seenberichts: kis.ktn.gv.at
Foto: Büro Landesrätin Schaar