In keinem Kärntner Bezirk gibt es so viele Elektroautos wie im Bezirk Klagenfurt-Land.
1.618 Elektroautos wurden im Vorjahr in Kärnten neuzugelassen, das waren 13,9 Prozent der Neuwagen. Damit hat Kärnten im Vorjahr einen neuen Höchstwert erreicht, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Kärntens E-Pkw-Spitzenreiter war der Bezirk Klagenfurt-Land, knapp vor den Bezirken St. Veit an der Glan, Wolfsberg und Hermagor, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Laut Umweltbundesamt verursachen Elektro-Autos in der Gesamtbilanz um über 50 Prozent weniger CO2 als Diesel- und Benzin-Pkw.
„Die Energiewende bei den Pkw hat in den vergangenen Jahren in Niederösterreich stark an Tempo zugelegt“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Noch im Jahr 2017 betrug der Anteil von Benzin- und Diesel-Pkw an den Neuzulassungen in Kärnten 97 Prozent, der Anteil der E-Pkw bei mageren 1,4 Prozent. Im Vorjahr, nur fünf Jahre später, war der E-Pkw Anteil mit 13,9 Prozent rund zehn Mal so hoch, der Anteil der Benziner und Diesel-Pkw ist auf 63 Prozent gesunken, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt.
Innerhalb Kärntens hat der Bezirk Klagenfurt-Land mit 15,9 Prozent den höchsten E-Pkw-Anteil an den Neuwagen, so die VCÖ-Analyse. An zweiter Stelle folgen ex aequo die Bezirke St. Veit an der Glan und Wolfsberg mit 15,4 Prozent vor dem Bezirk Hermagor mit 15,0 Prozent. In der Stadt Villach waren 13,3 Prozent der Neuwagen E-Pkw, in Klagenfurt 13,1 Prozent. Am niedrigsten war der E-Pkw Anteil in Villach-Land mit 12,4 Prozent. „Der Unterschied innerhalb Kärntens ist gering. Das zeigt, dass sich die Elektroautos sowohl in den Städten als auch in den Regionen bewähren“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
Laut Umweltbundesamt verursachen die heimischen E-Pkw in ihrer Gesamtbilanz, also inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung und Energieerzeugung, rund 94 Gramm CO2 pro Personenkilometer, wird nur Ökostrom getankt, kann die CO2-Bilanz auf 58 Gramm verbessert werden. Diesel- und Benzin-Pkw verursachen in der Gesamtbilanz mit rund 218 Gramm pro Personenkilometer mehr als doppelt beziehungsweise fast vier Mal so viel CO2, verdeutlicht der VCÖ. Aber auch bei Elektro-Autos nimmt der CO2-Ausstoß und Energieverbrauch mit der Größe zu. Und: Mehr Carsharing verbessert die Bilanz, weil dann weniger Pkw benötigt werden.
Neuwagen werden zudem vor allem auf Firmen und juristische Personen zugelassen. Österreichweit wurden 79 Prozent der im Vorjahr neuzugelassenen E-Pkw auf Firmen und andere juristische Personen angemeldet, das war der gleich hohe Anteil wie bei Diesel-Pkw, berichtet der VCÖ. Neuwagen werden Großteils auf Firmen oder andere juristische Personen zugelassen, im Vorjahr insgesamt 66 Prozent aller Neuwagen.
„Maßnahmen bei Firmenwagen sind ein starker Hebel, um die für das Erreichen der Klimaziele notwendige Energiewende bei den Autos zu beschleunigen. Durch die Steuerbegünstigung von Verbrenner-Firmenwagen schwächt die Regierung die Wirkung ihrer Förderungen für E-Pkw. Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise ist die Bundesregierung gefordert, dieses Steuerprivileg für Verbrenner-Firmenwagen zu beenden“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
Um die Klimaziele erreichen zu können, braucht es neben der Energiewende bei Pkw auch Maßnahmen, die den Verkehrsaufwand reduzieren, wie die Stärkung der Ortskerne, der Nahversorgung sowie der regionalen Produktion. Und es sind mehr Autofahrten auf Bahn, Bus oder Fahrrad zu verlagern, betont der VCÖ.
Antworten auf viele Fragen rund um das Thema Elektro-Auto bietet der Faktencheck des Klimafonds
VCÖ: Anteil und Anzahl neuer E-Autos erreichte im Vorjahr in Kärnten einen neuen Höchstwert (Anteil E-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen in Kärnten (in Klammer Anzahl neue E-Pkw))
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023
VCÖ: Bezirk Klagenfurt Land mit höchstem E-Pkw-Anteil in Kärnten (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2023