In Kärnten ist die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle im Vorjahr deutlich gesunken, so stark wie in keinem anderen Bundesland, informiert der VCÖ. Nach 38 Todesopfern im Jahr 2021 kamen im Vorjahr 21 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Die 21 Todesopfer sind aber auch Mahnung, weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen, betont der VCÖ.
"Während österreichweit die Zahl der Verkehrstoten leider gestiegen ist, gibt es in Kärnten einen starken Rückgang", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. 21 Menschen wurden im Jahr 2021 auf Kärntens Straßen bei Verkehrsunfällen getötet. Damit erreichte Kärnten die niedrigste Anzahl an Todesopfern im Straßenverkehr. Die bisher niedrigste Anzahl an Verkehrstoten war 26 im Jahr 2014. Im Vorjahr starben 38 Menschen im Straßenverkehr, im Jahr 2012 waren 46 Todesopfer zu beklagen und im Jahr 2002 sogar 83.
"In den vergangenen 20 Jahren wurden viele Verkehrssicherheitsmaßnahmen sowohl in den Gemeinden und Städten als auch auf Landes- und Bundesebene umgesetzt. Maßnahmen, die Unfälle vermeiden und Menschenleben retten. Auch die Exekutive leistet mit den Verkehrskontrollen einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Damit die Zahl der tödlichen Unfälle im heurigen Jahr nicht wieder steigt, sondern weiter sinkt, sind weitere Maßnahmen zu setzen. Der einzig akzeptablen Anzahl an Verkehrstoten, null, gilt es so nahe wie möglich zu kommen", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.
Für die Verkehrssicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern ist in den Gemeinden und Städten Verkehrsberuhigung und eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung sehr wichtig. Vor allem ältere Menschen sind oft Opfer von schweren Fußgängerunfällen. Tempo 30 statt 50, ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen, übersichtliche Übergänge und bei Fußgänger-Ampeln ausreichend lange Grünphasen und kürzere Rotphasen machen das zu Fuß gehen nicht nur, aber besonders für ältere Menschen sicherer.
Auch präventive Maßnahmen, wie mehr Bahn- und Busverbindungen, erhöhen die Verkehrssicherheit. Gerade am Wochenende können mit Anrufsammeltaxis und Discobusse viele schwere Unfälle von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vermieden werden.
Um die Sicherheit für die steigende Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen, ist der starke Ausbau der Radinfrastruktur wichtig.
Auch die Bundesebene ist gefordert. So ist eine wichtige Maßnahme für mehr Sicherheit im Straßenverkehr Tempolimit 80 statt 100 auf Freilandstraßen, so wie es beispielsweise in der Schweiz gilt. Auch in 22 der 27 EU-Staaten ist das Tempolimit auf Freilandstraßen mit 90, 80 oder 70 km/h niedriger als in Österreich. "Zusätzlich reduziert Tempo 80 statt 100 den Verkehrslärm, die Abgasbelastung und den CO2-Ausstoß", weist VCÖ-Sprecher Gratzer auf weitere Vorteile hin.
Österreichweit kamen im Vorjahr 369 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Die meisten Verkehrstoten waren im Vorjahr in Niederösterreich zu beklagen. Kärnten zählt mit Vorarlberg, Wien, Salzburg und Burgenland zu jenen fünf Bundesländern mit den wenigsten Verkehrstoten. Und: In nur drei Bundesländern nahm die Zahl der Verkehrstoten heuer ab, am stärksten in Kärnten, vor Oberösterreich und Salzburg, informiert der VCÖ.
VCÖ: In Kärnten im Jahr 2022 deutlich weniger Verkehrstote als im Jahr 2021 (Anzahl Verkehrstote im Kärnten)
Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2023