Landesregierung setzt mit Erhöhung von Sockelbeträgen und einem Zwei-Millionen-Darlehenstopf rasch ein deutliches Zeichen für die Absicherung der Bereiche Pflege, Chancengleichheit sowie Kinder- und Jugendhilfe
Ein Plus von 42 Millionen Euro für die Valorisierung beziehungsweise Erhöhung der Sockelbeträge und Tagsätze in den Bereichen der Pflege, der Chancengleichheit sowie der Kinder und Jugendhilfe, sowie ein zwei Millionen schwerer Darlehenstopf für die Errichtung von Tagesstätten für Seniorinnen und Senioren – die Regierung setzt deutliche Investitionen im Pflege- und Sozialbereich. „Valorisierungen in dieser Höhe und gleich zu Beginn des Jahre hat es noch nie gegeben. Wir wollen damit unseren Pflege- und Sozialeinrichtungen aufgrund der enormen Inflationssituation so schnell wie möglich Sicherheit geben“, so Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner nach der Regierungssitzung heute, Dienstag. Sie fuhr fort: „Die Summe der Erhöhung ergibt sich aus den ausverhandelten Gehaltsverhandlungen für das Personal in diesen Bereichen ebenso wie aus der Inflationsrate. Lag die Erhöhung schon im Vorjahr bei einem Plus von 9,9 Prozent, so wurde in der aktuellen Regierungssitzung eine mehr als Vervierfachung der Valorisierung beschlossen.“
Im Detail bedeutet das ein Plus von 9,1 Millionen Euro für die Chancengleichheit mit 19 Trägern an rund 160 Standorten. Betroffen sind 2.203 abgerechnete Klientinnen und Klienten (davon 1.163 teilstationär und 1.040 vollstationär) auf 2.661 Plätzen (ein Klient kann zwei Plätze belegen – z.B: 1 x wohnen, 1 x Tagesstruktur). Hierzu gehören 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und zusätzlich noch 100 Assistenzleisterinnen und Assistenzleister für 431 Assistenznehmerinnen und Asstistenznehmer (Persönliche-, Freizeit- und Familienassistenz) – also in Summe mehr als 1800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ebenfalls profitieren wird der Bereich der Kinder- und Jugendhilfe mit 48 Trägern (stationäre, teilstationäre und mobil/ambulante Angebote) an 134 Standorten. Hier wurde ein Plus von 12 Millionen Euro beschlossen. Beschäftigt sind in diesem Bereich rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die größte Summe, nämlich 20,07 Millionen Euro, entfällt auf den Bereich der Pflege mit 74 Trägern, rund 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 18.000 Klientinnen und Klienten.
In Kärnten gibt es derzeit elf Tagesstätten für Seniorinnen und Senioren mit 154 Plätzen. „Im Jahr 2023 werden voraussichtlich vier weitere Tagesstätten eröffnet, so dass ab Herbst 2023 insgesamt 212 Tagesbetreuungsplätze für unsere ältere Generation zur Verfügung stehen werden. Um aber auch weiterhin für eine Erweiterung des Angebotes zu sorgen, haben wir das neue Darlehensprogramm beschlossen“, so die Gesundheitsreferentin. Durch die Gewährung von zinsbegünstigten, langfristigen Darlehen sollen trotz gestiegener Baukosten und Kreditzinsen Anreize geschaffen werden, Seniorentagesstätten zu errichten. Gefördert werden maximal 80 Prozent der Kosten, gedeckelt mit 500.000 Euro. Die Darlehenslaufzeit beträgt maximal 30 Jahre. Der Zinssatz beträgt 1,5 Prozent p.a., bei einer Kreditlaufzeit bis zu 15 Jahren beträgt der Zinssatz 1,80 Prozent. „Der Darlehenstopf ist für 2023 mit 2 Millionen Euro gefüllt“, so Prettner.
Eingeholt hat LHStv.in Prettner im Rahmen der Regierungssitzung außerdem eine Pauschalgenehmigungen über insgesamt 45 Millionen Euro (30 Millionen für 2023 und 15 Millionen Euro für 2022) für Maßnahmen zur Eindämmung von Covid. Im Rahmen der jüngsten Sozialreferentinnen-Konferenz habe der Gesundheitsminister angekündigt, alle derzeit gesetzten Maßnahmen zu überprüfen und diese im Falle einer weiteren Stabilisierung der Situation auslaufen zu lassen. Das Zweckzuschussgesetz ist noch bis zum 30. Juni diesen Jahres gültig.
Foto: Büro Prettner