Geologen der Universität Innsbruck untersuchten die Sedimente der Kärntner Seen auf Spuren vergangener Erdbeben.
1348 wurde Kärnten durch eines der stärksten bekannten Erdbeben im Alpenraum erschüttert. Sicher ist, dass durch das Beben Teile des Villacher Hausbergs Dobratsch abstürzten, die Gail zu einem See stauten und so zur Überschwemmung einiger Ortschaften führten.
Dabei erkannten die Forscher, dass die Spuren des Bebens von 1348 sowohl im Wörthersee als auch im Millstätter See gewaltig sind. „In beiden Seen sind damals mehr als fünf Millionen Kubikmeter an Seeschlamm mobilisiert worden. Außerdem fanden wir Ablagerungen, die mit weiteren historisch bekannten Erdbeben in den Jahren 1201, 1511, 1690 und 1857 in Zusammenhang stehen. Interessanterweise hinterließ das Erdbeben von 1976 jedoch kaum eine Spur“, erklärt Christoph Daxer, Doktorand in der Arbeitsgruppe für Sedimentgeologie am Institut für Geologie der Universität Innsbruck.
Laut den Innsbrucker Forschern waren 44 Erdbeben in den letzten 14.000 Jahren stark genug, um ihre Spuren auch im Wörthersee zu hinterlassen. „Im Wörthersee können wir die Erdbebengeschichte bis etwa 14.000 Jahre vor heute zurückverfolgen. 44 Erdbeben waren in diesem Zeitraum stark genug, um ihre Spuren im See zu hinterlassen. Da das Volumen und die Anzahl der Schlammlawinen mit der Intensität eines Erdbebens korrelieren, haben wir eine messbare Größe im geologischen Archiv, um auch die Intensitäten von prähistorischen Erdbeben zu bestimmen. Die gute Nachricht ist, dass ein ähnlich starkes wie jenes von 1348 wohl zuletzt vor etwa 11.500 Jahren, also etwa zum Ausgang der letzten Kaltzeit, stattgefunden hat“, so Christoph Daxer.
Weitere Infos unter: www.uibk.ac.at/de/newsroom/2023/alpen-neue-erkenntnisse-uber-erdbeben-geschichte/
Foto: Mein Klagenfurt