„Am 1. Feber, also übermorgen, geht es los: Die mit rund 200 Euro recht teuren HPV-Impfungen werden für junge Menschen bis zum vollendeten 21. Lebensjahr kostenlos“, erinnert Gesundheitsreferentin Beate Prettner an einen bereits Mitte Dezember gefassten Beschluss. Humane Papillomaviren (HPV) sind weltweit verbreitet. Etwa 80 Prozent aller Männer und Frauen werden im Laufe ihres Lebens mit genitalen HPV infiziert. Insgesamt erkrankt jede zehnte Person im Laufe ihres Lebens an Genitalwarzen. „Sowohl Frauen als auch Männer erkranken, deshalb ist eine Impfung für Personen beiderlei Geschlechts nicht nur zur Unterbrechung der Infektionskette, sondern auch zur Erreichung eines Herdenschutzes wichtig“, erklärt Prettner. Kärnten wird daher auch über das Bundesheer die HPV-Impfung anbieten. „Dieses Vor-Ort-Angebot für junge Männer in unseren Kasernen ist ein wichtiger Faktor“, sagt die Gesundheitsreferentin. Konkret wird im Rahmen der Aufnahme in die Bataillone der Impfstatus der neu eingerückten Rekruten kontrolliert und dabei auch die HPV-Impfung angeboten.
Laut Studien senkt die Impfung das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 Prozent. Auch das Risiko für Krebs an Rachen, Kehlkopf, Scheide, Anus und Penis würden deutlich reduziert. Bislang war die HPV-Impfung im kostenfreien Kinderimpfprogramm im Alter vom vollendeten 9. bis zum vollendeten 12. Lebensjahr gratis (seit 2014). Im Jahr 2022 standen die HPV-Nachholimpfungen („catch up“) vom 12. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr zum vergünstigten Selbstkostenpreis zur Verfügung.
„Und nun gehen wir einen großen Schritt weiter: Im November 2022 haben wir im Rahmen einer Videokonferenz der Gesundheitsreferenten besprochen, das kostenfreie Kinderimpfkonzept des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger ab 1. Feber 2023 um die HPV-Impfung bis zum vollendeten 21. Lebensjahr auszudehnen. In Kärnten sind damit Kosten in Höhe von rund 270.000 Euro verbunden“, teilt Prettner mit.
Die HPV-Impfung erfolgt bei allen Ärzten, die sich beim Land Kärnten für das Gratis-HPV-Impfkonzept angemeldet haben, das sind vorrangig Hausärzte (bis dato haben sich 175 registrieren lassen), Kinderfachärzte (derzeitiger Anmeldestand: 89) und Gynäkologen. Auch in den Kärntner Gesundheitsämtern wird die HPV-Impfung verabreicht; ebenso, wie erwähnt, beim Bundesheer.
Foto: Bundesheer/ Willi Tomaschitz