Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Grünen-Landessprecher Frank Frey kritisiert die Argumentation der Kraftwerksbefürworter
Nach dem großen Medienecho für die Argumente der Bürgerinitiativen gegen das GDK Klagenfurt sind die Befürworter des Kraftwerks ebenfalls aktiv geworden. Der Landessprecher der Grünen Kärnten, ist über einige Aussagen der letzten Zeit empört: „Es ist unfassbar, wie hier versucht wird, die Notwendigkeit eines Gasdampfkraftwerkes zu konstruieren.
Bürgermeister Christian Scheider argumentiert mit der Sicherstellung der Energieversorgung. Dieses Kraftwerk ist überdimensioniert und hat in meinen Augen nichts mit dem tatsächlichen Bedarf in Klagenfurt oder Kärnten zu tun. Das alte Fernheizwerk liefert eine Brennstoffwärmeleistung von 150MW, das GDK würde 750MW liefern. Bei voller Nutzung für die Stromproduktion würden immer noch bis zu 250MW Wärme für Fernwärme nutzbar sein. Der tatsächliche Bedarf an Fernwärme liegt bei durchschnittlich 73MW. Selbst optimistische Schätzungen gehen von einem Bedarf von etwas mehr als 200MW nur an einzelnen Tagen bis ins Jahr 2020 aus. Spitzentage können aber wie bisher über 11 dezentrale Heizwerke abgedeckt werden.
Die letzten Jahre zeigen aber, dass der Bedarf an Fernwärme eher stagnieren wird. Der steigenden Zahl an Anschlüssen steht die immer besser werdende Wärmedämmung von Gebäuden gegenüber. Der Wärmeüberschuss muss dann in den Kühltürmen des Kraftwerks vernichtet werden. Das Hirschwerk am Südring würde gemeinsam mit dem neuen Biomassewerk in Lendorf 50% des Fernwärmebedarfs liefern. Das geplante GDK dient auch nicht der Stromversorgung Klagenfurts.
Es würde Strom für 700.000 Haushalte liefern, ganz Kärnten hat aber nur 240.000 Haushalte. Die Träume von einem gewinnbringenden Export des Stroms werden sich nicht erfüllen, weil Strom aus Gas einfach zu teuer ist. Büßen werden die SteuerzahlerInnen, die für die Verluste eines Kraftwerkes haften, das nie für ihren eigenen Bedarf bestimmt war. Dass es gleichzeitig heftig umstrittene Pläne für ein ebenfalls völlig überdimensioniertes Umspannwerk in Fürnitz und für neue Hochspannungsleitungen gibt halte ich für keinen Zufall.“
Frank Frey bekräftigt neuerlich, dass die Grünen den zivilen Widerstand von Bürgerinitiativen unterstützen werden: „Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum Manche dieses Projekt um jeden Preis verwirklichen wollen. Wenn man über die Menschen drüberfährt darf man sich über Widerstand nicht wundern. Verbund-Chef Anzengruber sollte in den Annalen des Verbunds einmal unter dem Stichwort Hainburg nachsehen, wohin das führen kann.“
Foto: Grüne Kärnten