High-Tech Schienenschleifzug sorgt für weniger Bahnlärm, ruhigeres Fahrverhalten der Züge und längere Lebensdauer der Schienen; ÖBB bitten um Verständnis für nächtliche Arbeiten
Der rund 70 Meter lange Schienenschleifzug ist im Februar und März im Großraum Villach sowie in Osttirol unterwegs. Insgesamt werden dieses Jahr mit dem 2.500 PS-starken Spezialgerät 38.000 Meter Gleisanlagen und 27 Weichen in Kärnten und Osttirol bearbeitet. Das Schleifen bringt sowohl für Anrainer als auch für ÖBB-Kunden Vorteile: Der Lärmpegel entlang der Bahnstrecken wird durch das Glätten der Schienen reduziert und in den Waggons wird das Reisen dadurch noch ruhiger und angenehmer. Für die ÖBB bringt das Schienenschleifen auch wirtschaftliche Vorteile, denn die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer der Schienen wird um ein Vielfaches verlängert.
Der Einsatz des Schleifzuges wird minutiös geplant. Aufgrund des dichteren Bahnverkehrs untertags sind die Arbeitsschichten grundsätzlich in der Nacht eingeteilt. Bei den Anrainern entlang der Bahnstrecken ersuchen die ÖBB um Verständnis. „Wir werden eine Nacht lang laut, um dann dauerhaft leiser zu werden“, umschreibt es der Einsatzleiter des Schleifzuges sehr treffend.
Die Arbeiten im Detail:
High-Tech für ideales Schienen- und Weichen-Profil
Insgesamt bekommen bis Ende 2021 rund 38.000 Meter Gleise und 27 Weichen einen neuen Schliff. Auf der Schienenoberfläche bilden sich durch das Befahren von Zügen kleine Schlupfwellen oder Verdrückungen des Schienenkopfes. Diese feinen Unebenheiten sind eine Lärmquelle, die zudem Fahrzeuge und Schienenoberbau durch Vibration belasten. Durch die 24 Schleifmotoren, die sich an Bord des Spezial-Zuges befinden, erhalten Schienen und Weichen wieder ihr ideales Profil. Es werden rund 0,3 - 1 mm abgeschliffen. In einer Nacht schafft der Schienenschleifzug etwas mehr als drei Kilometer. Die Streckenabschnitte werden bereits im Vorfeld mit einem speziellen Messzug ausgewählt. Dieses High-Tech Gerät zeigt den Fachexperten genau, wo der Schleifzug zum Einsatz kommen soll. Für die Sicherheit gegen Böschungsbrände ist der Schienenschleifzug mit einer Löscheinrichtung ausgerüstet.
Foto: ÖBB/Knaus